Licht und Schatten in der Lehmkaul

Merchweiler · Für eine Sommer-Serie haben wir Ortsvorsteher im Landkreis nach markanten Punkten in ihrem Ort gefragt, die die SZ nun während der Sommerzeit vorstellt. In Merchweiler lockt die neue Freizeitanlage „Lehmkaul“ mit Spielgeräten und Minigolf auch Auswärtige. Manche müssen sich daran erst gewöhnen.

 Der Merchweiler Ortsvorsteher Hans Werner Becker auf dem neuen Spielplatz in der Lehmkaul. Ben (unten, aus Merchweiler) und Elisabeth und William (oben, aus Göttelborn) testen das Klettergerüst. Fotos: Robert schmidt

Der Merchweiler Ortsvorsteher Hans Werner Becker auf dem neuen Spielplatz in der Lehmkaul. Ben (unten, aus Merchweiler) und Elisabeth und William (oben, aus Göttelborn) testen das Klettergerüst. Fotos: Robert schmidt

Es ist einer der bisher noch spärlich gesäten heißen Sommertage in diesem Jahr. An diesem Nachmittag herrscht viel Betrieb rund um die neue Freizeitanlage in der Lehmkaul in Merchweiler . Während auf dem Spielplatz kleine Kinder auf dem Klettergerüst turnen, flitzen nebenan Hunde über die Wiese. "Hier trifft sich Jung und Alt", sagt Merchweilers Ortsvorsteher zu der Frage, warum er die Freizeitanlage "Lehmkaul" ausgewählt hat, um Merchweiler zu repräsentieren.

Rentnerin Josefa Wagner, die mit ihren Enkeln auf dem Spielplatz ist, nutzt den Besuch des Ortsvorstehers, um zu sagen, was ihr an dem Platz gefällt - und was nicht. "Das ist eine schöne Anlage hier." Auch der Spielplatz sei "pädagogisch sinnvoll", sagt die ehemalige Lehrerin. Nur die freilaufenden Hunde und rasenden Motorräder störten. "Wir können da nur an die Leute appellieren", meint Becker achselzuckend.

221 000 Euro hat der "generationenübergreifende Kommunikations- und Begegnungsplatz" gekostet (wir berichteten), eine Kombination aus Spielplatz, Ruhezone im Grünen und Sport-Areal, mehr als 90 000 Euro kommen von der Gemeinde. Seit Anfang des Monats hat auch die angrenzende Minigolf-Anlage wieder geöffnet. Sie wird von Werner Herber und seiner Lebensgefährtin Susanne Koch betreut, die seit Anfang des Jahres auch das Restaurant "Treffpunkt Allenfeldhalle" betreiben. Neben den neuen Besuchern der Freizeitanlage können Herber und Koch auf das Stammpublikum setzen. Schließlich wird die Allenfeldhalle als Sport- und Kulturhalle rege von vielen Bürgern des Ortsteils genutzt. Während sich das Gastronomenpaar also über die neuen Gäste durch die Freizeitanlage freut, gibt es auch Kritiker, vor allem beim Angelsportverein, dessen Angelweiher direkt neben der Anlage liegt. "Wir können jetzt nicht mehr in Ruhe angeln", ärgert sich Helmut Schütz vom Angelsportverein.

Stefan Peifer, Vorsitzender des Vereins, pflichtet Schütz bei. Zwar sei das sicher ein "schöner Spielplatz" und prinzipiell habe er auch nichts gegen "neugierige Kinder". Fakt sei aber, dass eine "Stille und Ruhe, wie sie vorher war, nicht mehr gegeben" sei. Den rund zwei Dutzend Mitgliedern des Vereins sei "ein Stück Kleinod" genommen worden, so Peifer, schließlich nutzten bei gutem Wetter "bis zu 60 Menschen" die Anlage. Stefan Peifer ärgert es, dass der Angelverein vor "vollendete Tatsachen" gestellt und nicht vorher gefragt wurde, was er vom geplanten Standort der Anlage halte. Nun müssten die Angler eben "das Beste draus machen".

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 Auswärtige Gäste finden dank Beschilderung gut zur Freizeitanlage und zum Treffpunkt Allenfeldhalle.

Auswärtige Gäste finden dank Beschilderung gut zur Freizeitanlage und zum Treffpunkt Allenfeldhalle.

Auf einen Blick Merchweiler hat als größerer Ortsteil der gleichnamigen Gemeinde derzeit rund 5200 Einwohner. Die Freizeitanlage "Lehmkaul" liegt in der Merchweiler Allenfeldstraße. Sie ist zu Fuß in zehn Minuten vom Bahnhof Merchweiler zu erreichen. Für diesen Samstag, 16. und Sonntag, 17. Juli, lädt der Angelsportverein zum jährlichen Weiherfest. rob

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