Musik „We will rock you“ fegt durch den Kuppelsaal

Wemmetsweiler · Der Musikverein 1897 Merchweiler hatte ein buntes Programm zusammengestellt.

 Die jungen Musiker der Tonwelle begeisterten unter anderem mit dem Rapp „Astronaut“.

Die jungen Musiker der Tonwelle begeisterten unter anderem mit dem Rapp „Astronaut“.

Foto: Anja Kernig

Gleich am Anfang applaudieren und mit den Füßen trampeln, wo gibt’s denn sowas? Beim Musikverein 1897 Merchweiler. Der verlagerte sein Frühlingskonzert erstmals von der Allenfeldhalle in den Kuppelsaal Wemmetsweiler: ein Quantensprung in Sachen Ambiente und Akustik. Wobei der schönste Rahmen bekanntlich wenig nützt, wenn es beim Inhalt hakt.

Tat es aber nicht! Dafür hatten die beiden Dirigenten Steffen Hällmayr mit dem „großen“ Orchester und Peter Maurer mit der Jugendgruppe „Tonwelle“ in intensiver Probenarbeit gesorgt. Schon der Start mit dem anspruchsvollen „Towards the future“ von Hayato Hirose geriet fulminant. Wenig später folgte ein Queen-Medley, bei dem Hällmayr niemanden lange bitten musste: Nur zu gern unterstützte das Publikum die Musiker bei „We will rock you“ mit rhythmischem Klatschen und Stampfen.

Als Überraschungsgäste stellte Hällmayr „seine“ Concert Kids Püttlingen vor – eine weitere Premiere: Kaum jemand im Kollegenkreis kombiniert Chor- und Blasmusik. Schade eigentlich, es passte hervorragend. Mit ihren gerade mal vier Jahren schmetterten die jüngsten Chorsänger souverän das Repertoire mit, angefangen von Schlagern wie „Der Teufel und der junge Mann“ bis hin zu Musicalhits wie Starlight Express. Schön auch die Idee, Ella Rieke (9) mit einer Arabesque von Burgmüller demonstrieren zu lassen, über welche Fähigkeiten sie als Pianistin schon verfügt.

Keine Frage: Hällmayr tut dem Verein gut. Mit frischen Ideen und einem Elan, der sich eins zu eins in seinem dynamischen, ausdrucksstarken Dirigierstil niederschlägt, bestreitet er ganz bewusst Pfade jenseits des klassischen Blasmusik-Terrains á la „Preußens Glanz und Gloria“. Statt die einschlägige Marsch- und Polkaliteratur zu bemühen, mixte er etliche aktuelle Pop-Hits ins Programm und verlieh dem Abend damit eine angenehme Leichtigkeit.

Bei der Tonwelle hat das ohnehin Tradition. Diesmal begeisterten die 16 jungen Musiker unter anderem mit „Havana“, „Happy“ oder „Leichtes Gepäck“. Noch einmal heraus stach der Titel „Astronaut“, im Original von Sido gerappt und Andras Bourani gesungen. In deren Rollen schlüpften die beiden Solisten der Tonwelle, Chiara Becker und Lukas Parduhn. Dritte Gesangssolistin des Abends war Anna Becker, die bei der Zugabe mit „Hallelujah“ für Gänsehaut sorgte. Alle drei Formationen zusammen hatten davor beim großen Finale „We are the World“ von Michael Jackson angestimmt – womit drei Musikergenerationen auf der Bühne standen. Entsprechend herzlich fiel der Applaus aus.

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