Wemmetsweiler. Wie man weiß, haben vor allem die Damen einen gewissen Sinn für Ästhetik, mögen daher so ziemlich alles, was schön aussieht oder gut riecht. Und so parfümiert sich Frau auch gerne mit ihrem Lieblingsduft ein. Doch im Kreis Neunkirchen gibt es Menschen, die nicht nur am Parfüm an sich Gefallen finden, sondern auch an den verschiedensten Parfüm-Miniaturen, vor allem an der Form der winzigen Flacons. So auch Lieselotte Mauer aus Wemmetsweiler. Die 73-Jährige hat eine ganze Glasvitrine voll von Parfüm-Miniaturen bekannter Marken, insgesamt um die 500. Rund, eckig, gedreht - die Flacons gibt es in den verschiedensten Formen. In diese Leidenschaft, sei sie so hineingeschlittert: "Ich habe selbst früher in einer Parfümerie gearbeitet und habe mich auch sehr für die Produkte interessiert. Wenn man in so einer Branche tätig ist, hat man auch einen anderen Bezug dazu. Das Herz ist schon dabei", so die sympathische Rentnerin. 1974 ging die Leidenschaft mit dem ersten Mini-Flacon los, "Joy" von Jean Patou. Beim Proberiechen stellte die Sammlerin jetzt mit gerümpfter Nase allerdings fest: "Oh, das riecht nicht mehr so, wie es riechen sollte." Heute reicht die Sammlung von Flacons zwischen ein und sieben Zentimeter, von Dior bis hin zu Chanel. Und dabei sind diese Flacons nicht nur etwas für die Nase, sondern vor allem auch fürs Auge. Dem Einfallsreichtum der Hersteller wurden scheinbar keine Grenzen gesetzt. So besitzt Lieselotte Mauer ein Parfüm von Salvador Dalí sogar in mehreren Größen. Die kleinste Ausgabe des Parfüms ist etwa drei Zentimeter groß, die Größte 35 Zentimeter. "Die große Flasche ist eine Factise, die die Parfümerien normalerweise im Schaufenster als Dekoration ausstellen", so Lieselotte Mauer. Der Flacon hat einen runden Bauch und einen Verschluss in Form eines großen Mundes. Auf die Frage nach ihrem Lieblingsduft, meint sie: "Coco Mademoiselle von Chanel. Aber der ist mir im Sommer zu schwer. Deshalb benutze ich momentan ,Miss Dior Chérie'." Das Sammeln habe sie vor zwei Jahren aufgegeben: "Irgendwann hört das alles einmal auf. Ich habe keinen Spaß mehr daran, denn es gibt mittlerweile kaum noch Miniaturen. Nur noch diese Röhrchen und die sind nun wirklich nichts fürs Auge. Wenn man sammelt, dann muss die Sammlung auch wachsen." Daher wolle sie sich auch von ihrer Sammlung trennen und sie verkaufen, aber "nur im Ganzen". Vor allem müsse "man ja nicht an den alten Kamellen festhalten", sondern "einfach mal etwas Neues anfangen", so Lieselotte Mauer. Eppelborn. Auch Hanni Doods aus Eppelborn liebt die Mini-Flacons. Sie sammelt seit 18 Jahren. Heute sind es 500 Flacons, die sie ihr Eigen nennt und in 13 Setzkästen untergebracht hat. "Ich mag die Formen. Die sind einfach herrlich", erklärt die 71-Jährige ihre Sammelleidenschaft. Die kleinen Fläschchen werden allerdings nie geöffnet: "Das sind Raritäten. Sie werden kaum noch hergestellt, daher ist es wirklich schwer welche zu bekommen." Als ihren Lieblingsduft nennt uns die 71-Jährige "Hypnôse" von Lancôme. Auch sie hat ganz außergewöhnliche Stücke, darunter ein Flacon, in der Form einer auf dem Kopf stehenden Frau mit Faltenröckchen, die ihre Beine zeigt. Die Sammelleidenschaft liegt in der Familie. Ihr Schwager Franz Groß wurde in unserer Kreisrekordserie bereits mit seinem alten Telefon vorgestellt. Ihr Vater gründete das Heimatmuseum in Eppelborn und war für seine Sammelei bekannt. bla