Fotografie ist „Ansichtssache“

Merchweiler · Mit dem Luxemburger Fotografen Jean-Jacques Lucas kehrt ein Mann der ersten Stunde zurück, was die Fotoausstellungen in Merchweiler anbelangt. Seine Bildwelten sind geprägt von Verfremdungen und Abstraktionen.

 Auch wenn manche Elemente in Lucas' Bildern vertraut wirken, so eröffnen sich dem Betrachter doch völlig neue Bildwelten. Fotos: Jean-Jacques Lucas

Auch wenn manche Elemente in Lucas' Bildern vertraut wirken, so eröffnen sich dem Betrachter doch völlig neue Bildwelten. Fotos: Jean-Jacques Lucas

Für die letzte Ausstellung des Jubiläumsjahres "25 Jahre Fotografie in Merchweiler " hat die Gemeinde Merchweiler den Luxemburger Fotografen Jean-Jacques Lucas eingeladen. Seine Ausstellung "Ansichtssache" wird am heutigen Freitag, 25. November, um 19 Uhr im Rathaus Merchweiler eröffnet.

Ein Mann der ersten Stunde der Fotoausstellungen in Merchweiler ist der Luxemburger Fotograf Jean-Jacques Lucas. Zahlreiche Ausstellungen und gemeinsame Projekte verbinden ihn seit 1991 mit Merchweiler . Anlässlich des Jubiläumsjahres "25 Jahre Fotografie in Merchweiler " präsentiert er in seiner Ausstellung "Ansichtssache" Bildserien, in denen er sich von der realitätsbezogenen Fotografie entfernt. Fotografie, Schreiben mit Licht im Allgemeinverständnis, Licht auf einem Medium einfangen, um dadurch eine momentane Wirklichkeit zu dokumentieren und festzuhalten. Fotografie, der unbeirrbare Zeitzeuge.

Blickwinkel ist entscheidend

Eine Aussage, die so aber eigentlich nicht stimmt. Wann, wo, aus welchem Blickwinkel ein Foto aufgenommen wird, ist schon an sich Interpretation eines Ist-Zustandes. Wie das Foto dann nachher ausgearbeitet wird, wann und unter welchen Umständen es gezeigt wird, all das ändert unter Umständen die Bildaussage gewaltig.

Freiraum für den Betrachter

Von da aus zur Ansicht, dass Fotografie auch nicht realitätsbezogen sein kann, ist es nur ein kleiner Schritt. Und in diesem Sinn entstanden die Bildserien, die hier in Merchweiler ausgestellt sind. Alle Werke bestehen aus fotografisch aufgenommenen Elementen, Ausschnitte, einander überlagernd, neu angeordnet, mit ungewohnten Tonwerten. Verfremdung und Teilabstraktion lassen Werke entstehen, die es, oft losgelöst von jeglicher Realität, dem Betrachter überlassen, diesen Kreationen eigenen Welten zuzuordnen. Sie haben, wenn überhaupt, nur sehr wenig Realitätsbezogenheit. Geschaffen im imaginären Raum ist es dem Betrachter überlassen, sich seine eigenen Gedanken zu den jeweiligen Werken zu machen oder sich treiben zu lassen von seiner eigenen Vorstellungskraft.

Die Ausstellung ist bis 30. Dezember im Rathaus Merchweiler zu sehen und zwar montags bis freitags, jeweils von 8 bis 16 Uhr, an Feiertagen geschlossen. Der Eintritt ist frei.

photoMission.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort