Fastnacht in Wemmetsweiler 100 Prozent „made in Wemmetsweiler“

Wemmetsweiler · Bei der Kappensitzung der Wemmesdswella Knausekäpp ging es hoch her. Ausschließlich Eigengewächse des Vereins sorgten für Stimmung.

 Die Bambinigarde der Knausekäpp wurde von den Fußballern unterstützt.

Die Bambinigarde der Knausekäpp wurde von den Fußballern unterstützt.

Foto: Sibille Sandmayer

„Es ist so schön, nach drei Jahren wieder hier zu stehen.“ Der Sitzungspräsident der Wemmedswella Knausekäpp, Frank Jacobs, begrüßte mit diesen Worten seine Gäste zur Kappensitzung. Der Saal des Gasthauses Kleer-Altenhofen platzte aus allen Nähten, man musste sich den Weg zu seinem Sitzplatz sozusagen erkämpfen. Danach sah es im Vorverkauf erstmal nicht aus, denn erst in den letzten drei Wochen vor der ersten Sitzung ging es so richtig los mit den Ticketkäufen.

Die Knausekäpp gibt es nun schon seit 1984, und das Programm  wurde zu 100 Prozent durch eigene Mitglieder gestaltet. Das ist nicht selbstverständlich, vor allem nach der letzten Zeit. „Der Verein ist mit viel Zusammenhalt gut durch die Pandemie gekommen. Der gesamte Vorstand ist sehr stolz auf seine Aktiven und Mitglieder, die uns mit ihrem Engagement und Optimismus durch diese schwere Zeit gebracht haben“, erzählte Klaus Poepel, Schriftführer des Vereins.

250 Mitglieder hat der Verein zurzeit, und auch das Prinzenpaar Amelie I. und Mathias I. hält schon seit drei Jahren aus.

„Wir beide haben uns gefragt: Was macht eigentlich die Faasend in Wemmedswella aus? Sie steckt voller Frohsinn und Heiterkeit und lässt Menschen aus dem Alltagstrott entfliehen. Sie bringt uns zusammen und macht aus einem ‘Ich’ ein ‘Wir’. Wenn wir das alles in einem Wort beschreiben müssten, dann wäre nichts passender als unser Motto: Heimatliebe!“ Seit 16 Jahren ist Amelie I. dem Verein treu, und Mathias I. hatte als Fußballer viele Mannschaftskollegen mitgebracht, die ihn lauthals feierten. Doch manchmal musste Frank Jacobs das Publikum um weniger Feierstimmung und mehr Aufmerksamkeit für die Programmpunkte bitten.

Wemmetsweiler Knausekäpp: Prinzenpaar Amelie I. und Mathias I.

Wemmetsweiler Knausekäpp: Prinzenpaar Amelie I. und Mathias I.

Foto: Sibille Sandmayer

Nachdem das Prinzenpaar seinen Platz beim Elferrat eingenommen hatte, ging es los mit dem ersten Marschtanz des Tanzmariechens Sophie Jacobs, das mit einem strahlenden Lächeln über die Bühne fegte. Seit einigen Jahren tanzt sie  für den Verein und wird trainiert von Teresa Hassel, die selbst jahrelange Erfahrung als Tanzmariechen hat.

Die erste Büttenrede lieferten Stina Wendling und Michelle Hoppmann mit dem Thema „Shopping Queen“, begleitet von Partyhits, bei denen das Publikum textsicher mitsang.

 „Drei Wünsche frei“ hieß es bei der Mini- und Juniorengarde der Knausekäpp.

„Drei Wünsche frei“ hieß es bei der Mini- und Juniorengarde der Knausekäpp.

Foto: Sibille Sandmayer

Die Bambinigarde. „die Kleinsten, aber die Coolsten“, wie es im „Heftsche“ des Vereins steht, nahmen ihre Fans mit in den Dschungel. Verkleidet als putzige Giraffen tollten die Mädchen unter der Leitung von Sandra Köhler, Amelie Fries und Zoe Thiel über die Bühne und wurden mit tosendem Applaus belohnt. Prinz Mathias bat im Anschluss seine Teamkollegen vom Fußballverein auf die Bühne. Die waren auch als Tiere verkleidet und sollten mit der Bambinigarde noch einmal die Dschungel-Choreografie tanzen, um sich für das nächste Männerballett zu qualifizieren. Unter begeisterten Zurufen schafften es alle, dieses Casting zu bestehen.

Sophie Jacobs und Elias Dörr standen zum ersten Mal in der Bütt. Die beiden Jugendlichen berichteten von ihrem Alltag mit ihren Eltern und Großeltern, der ziemlich anstrengend ist. Mit Gießkanne auf dem Kopf reihten sie Witz an Witz, bis sie mit ihren Bobbycars von der Bühne rollten.

Die Minigarde mit der Juniorengarde tanzte mit orientalischem Flair und  Stimmungshits „Drei Wünsche frei“. Ihr Showtanz wurde zu einem der Highlights des Abends. Selbst die Kleinsten beherrschten einwandfrei ihre Schritte und sowohl die Kostüme als auch die Hebefiguren begeisterten das Publikum. Als dritten und letzten Wunsch äußerten die Tänzerinnen „Frieden“ und ernteten tosenden Applaus.

Besonders freuen durfte sich Jula Ginster, die nach dem Auftritt mit einem Geburtstagskuchen überrascht wurde. Doch einen Kuss des Prinzen lehnte das Geburtstagskind ab, genau wie ihre Mittänzerinnen, was für viele Lacher im Saal sorgte.

Fastnacht 2023 im Landkreis Neunkirchen – die schönsten Fotos​
85 Bilder

Fastnacht 2023 im Landkreis Neunkirchen – die schönsten Fotos

85 Bilder
Foto: Engel

Danach ging es an die Renovierung einer Ehe, nämlich die „vom Pitsche unn seiner Fraa“. Nicole und Tobias Marx standen 2020 zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne, nachdem vorher nur „es Pitsche“ als Büttenredner zu Gast war. Gemeinsam berichten sie aus ihrem kuriosen Eheleben, bevor der erste Schunkler gespielt wurde.

Die Aktivengarde gab sich daraufhin die Ehre mit einem flotten Marschtanz, choreografiert von Teresa Hassel und Joelle Zewe. Die Prinzengarde kann sich seit langer Zeit wieder stolz mit männlichem Zuwachs schmücken, denn Elias Dörr war mit von der Partie.

Michael Wilhelm und Udo Ewen heizten mit ihren Karnevalhits dem Publikum in dem eh schon aufgeheizten Saal ein.

Im Saal wurde daraufhin ein aufgeblasener Flamingo sichtbar, der zum Programm von Madeleine Baltes und Sarah Broschardt mit ihrer Nummer „Susi & Rosi gehen campen“ gehört. Die beiden Damen suchten den Gardasee, kamen aber durch Zufall in Wemmetsweiler an. Den größten Lacher des Abends ernteten sie für das Outfit von Sarah Broschardt, da diese ihren Mann Clemens in Lebensgröße auf ihrem Body verewigt hatte.

Nachdem die Lachmuskeln der Zuschauer sich einigermaßen erholt hatten, betrat die Aktivengarde zum zweiten Mal die Bühne mit ihrem Showtanz „Dia de los Muertos“, Choreografie von Stina Wendling und Amelie Scheid.

 Wemmetsweiler Knausekäpp: Sophie Jacobs und Elias Dörr in der Bütt​

Wemmetsweiler Knausekäpp: Sophie Jacobs und Elias Dörr in der Bütt​

Foto: Sibille Sandmayer

Ein letztes Mal für diesen Abend wurde die Bütt geöffnet für Jörg Palm und Aline Schuhmacher als Gerdi und Heiner. Bis die Männergarde die Kontrolle über den Saal übernahm. Unter der Leitung von Kerstin Scheidt und Sandra Schröder wurde die Show „Das Beste kommt zum Schluss“ konzipiert. Das Männerballett würde sich über weitere Mittänzer freuen. Und vielleicht meldet sich ja wirklich das ein oder andere „Tier“ aus dem befreundeten Fußballverein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort