Einen Schritt aufeinander zu

Merchweiler · Großer Andrang bei der Merchweiler Diskussion zur Ganztags-Gemeinschaftsschule. Im Nebenraum des Restaurants „Zur Sonne“ musste die Trennwand herausgenommen werden, um die rund 80 Besucher unterzubringen.

. Das Thema hat Brisanz in Merchweiler : Die Diskussion, ob die Form der gebundenen Ganztagsschule die richtige ist, hat durch sinkende Anmeldezahlen neuen Aufwind erhalten. Eltern , Schüler, Vertreter der Politik und andere interessierte Bürger wollten sich diese Podiumsdiskussion der CDU zum Thema "Lasst die Schule im Dorf" nicht entgehen lassen. Anliegen der CDU war es auch, klarzustellen, dass ihre Kritik an der Schulform keine Kritik an der Schule selbst bedeute. "Wenn man sich Sorgen macht, ist man ja nicht gegen die Schule", erklärte Hans-Gerhard Jene, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes als Moderator.

Im Podium saßen Bürgermeister Walter Dietz , der Landtagsabgeordnete und designierte Landrats-Kandidat der CDU , Tobias Hans und der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Bildungsausschusses Thomas Schmitt , allesamt CDU-Vertreter. Hans und Schmitt erklärten, sie wollten vor allem erfahren, wie die Stimmung gegenüber der Schule sei und die Erfahrungen des Abends mitnehmen. Dietz legte, um seine Position zu erklären, die Entwicklung der Neuanmeldungen der Schule dar: 53 seien es gewesen, als die Ganztagsbetreuung noch freiwillig war. Nach der Umstellung, 2013 und 2014, nur noch jeweils 32, 2015 nur noch 22. Von den 44 Kindern, die in diesem Jahr von den Grundschulen der Gemeinde an eine Gemeinschaftsschule wechselten, hätten sich nur 13 für die Max-von-der-Grün-Schule entschieden. "Ich kritisiere, dass es für die, die ihre Kinder nicht oder nur tageweise in die Ganztagsbetreuung geben wollen, kein Angebot mehr gibt in unserer Gemeinde." Der Rückgang der Zahlen sei abzusehen gewesen, so Dietz.

Von Seiten der Eltern , die das neue System befürworten, wurde Dietz Position kritisiert. Er schade der Schule, er solle vielmehr "Propaganda" für diese betreiben. Einige Eltern betonten zudem, sie nutzten das Ganztagsangebot nicht aus beruflichem Zwang, sondern wegen des pädagogischen Konzeptes. Herbert Klein , Vorsitzender des Schulvereins, forderte eine Forschung nach den Ursachen der rückläufigen Anmeldezahlen. Einige Eltern sehen eine Ursache darin, dass Französisch statt Englisch erste Fremdsprache ist.

Mehrmals angesprochen wurde die Möglichkeit, neben dem jetzigen Betrieb einen Zweig mit freiwilliger Ganztagsbetreuung einzuführen, worauf von Elternseite Bedenken geäußert wurden, dass die Qualität des pädagogischen Angebots leiden könnte.

Trotz der rückläufigen Zahlen hat das Kultusministerium den Erhalt der Schule zugesichert, doch Dietz warnte, dass sich dies bei einem Führungswechsel im Ministerium ändern könnte. Klar wurde: Alle wollen die Schule erhalten. Auch wurde geäußert, im direkten Dialog Positionen der Gegenseite besser zu verstehen. "Man ist einen Schritt aufeinander zugegangen und will im Gespräch bleiben", resümiert Jene.

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