Eine Schultüte zum Schulende

Merchweiler. "Einen kleinen Blumenstrauß mit Tönen" überreichten die Schülerinnen und Schüler des Schulchores der Erweiterte Realschule Merchweiler gestern Mittag ihrem Schulleiter Klaus-Dieter Wissel

 Klaus-Dieter Wissel (l.) erhielt von Ministerialrat Jürgen Cornely ein Abschiedsgeschenk. Foto: Carolin Grell

Klaus-Dieter Wissel (l.) erhielt von Ministerialrat Jürgen Cornely ein Abschiedsgeschenk. Foto: Carolin Grell

Merchweiler. "Einen kleinen Blumenstrauß mit Tönen" überreichten die Schülerinnen und Schüler des Schulchores der Erweiterte Realschule Merchweiler gestern Mittag ihrem Schulleiter Klaus-Dieter Wissel. Und dieses musikalische Präsent, das unter der Leitung von Peter Maurer beim scheidenden Rektor Wissel für viel Freude sorgte, war nicht das einzige Geschenk, das der angehende Pensionär anlässlich seiner Verabschiedung in den lichtdurchfluteten Räumen der Ganztagsschule erhielt. Wer die vielen Geschenke, die Wissel gestern entgegennahm, zusammenzählt, dem wird eines schnell klar: Hier verabschiedeten sich Schüler, Kollegen, aber auch Vertreter des Ministeriums, der Gemeinde und der Kirchen von einem, der Großes geschaffen hat. "Dabei fing er einmal ganz klein an, als er im Jahr 1951 als Einziger in der Klasse ohne Schultüte eingeschult wurde", erklärte Konrektor Heinz Schuler. Er hatte, wie bereits am 60. Geburtstag vor drei Jahren die ehrenvolle Aufgabe, die Laudatio auf seinen Chef zu halten. "Damals hat mir seine Frau Ruth einen kurzen Lebenslauf zusammengestellt, an dessen Ende stand Juli 2008 Ruhestand, so Gott will. Und das hat er gewollt. Heute verabschieden wir ihn bei bester Gesundheit in einen neuen Lebensabschnitt", so Schuler. Er holte mit einer prall gefüllten Schultüte dann auch nach, was vor fast 60 Jahren versäumt worden war. Besonders das große Engagement von Klaus-Dieter Wissel stand im Mittelpunkt der Rede seines Stellvertreters. Denn ob Schulfeste, Projekte, Wettbewerbe oder Schulchor, vieles ist erst durch ihn ins Rollen gekommen. So feierte der Lehrer, der 1968 als Lehrer in seiner Heimatgemeinde Quierschied eingestellt wurde, besonders gerne in den Räumen der Ganztagsschule, da ihr Bau einen der letzten Wünsche in seiner Schullaufbahn erfüllte, sich mit inzwischen 70 Kindern mehr als etabliert hat und somit wohl ein kleines Denkmal für den ehemaligen Schulleiter ist. "Auch in dieser Einrichtung geht er, wie in all seinen Jahren weit über das hinaus, was man von einem Rektor erwarten kann. Denn mehrmals in der Woche besucht er die Jungen und Mädchen, isst, erzählt und spielt mit ihnen." Eine motivierende Zusammenarbeit und die ungeteilte Hochachtung vor seiner geleisteten Arbeit bescheinigten ihm zwei Vertreter des Kollegiums. Aus ihren Händen erhielt er ein Kraut, das Unsterblichkeit verleihen soll. Sein großes Engagement als Lehrer, aber auch Schulleiter ist auch dem Ministerium nicht verborgen geblieben und so erhielt er aus den Händen von Ministerialrat Jürgen Cornely dann gleich zwei Urkunden. "Denn eigentlich hätte er bereits im April die Urkunde für 40 Dienstjahre verliehen bekommen. Aber er wollte das mit der Pensionierung kombinieren. Und ich bin heute gerne gekommen, gilt es doch einen Menschen zu verabschieden, der Großes für seine Schule, aber auch für die gesamte Schullandschaft geleistet hat", so Cornely.

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