Lauf in Sachen Menschlichkeit Ein Lauf im Interesse schwerstkranker Kinder

Homburg/Neunkirchen · Am Montag, 30. Juli, macht der bundesweite Kinder-Lebens-Lauf Station im Saarland. Start auf die Strecke wird in Merchweiler sein, wo der Sitz des Kinder-Hospizdienstes Saar ist. Dann geht es nach Kirkel, über Kleinottweiler nach Jägersburg.

 Die Mitarbeiterinnen des Kinder-Hospizdienstes Saar (von links) Carmen Hüther, Agathe Schmitt und Heidi Weihe freuen sich auf den Kinder-Lebens-Lauf.

Die Mitarbeiterinnen des Kinder-Hospizdienstes Saar (von links) Carmen Hüther, Agathe Schmitt und Heidi Weihe freuen sich auf den Kinder-Lebens-Lauf.

Foto: Andreas Engel

Wer noch nicht mitbekommen hat, dass der Kinder-Hospizdienst Saar zum 1. Mai von Neunkirchen nach Merchweiler umgezogen ist, hat am kommenden Montag Gelegenheit, das Team und die neuen Räume kennenzulernen. Im zweiten Obergeschoss des Kaiserterrassen-Neubaus mitten in Merchweiler (Hauptstraße 155) erwarten Beate Leonhard-Kaul und ihre acht Mitarbeiterinnen die Gäste ab 10 Uhr zu einem kleinen Grillfest. In lockerer Atmosphäre wird die Arbeit des 2006 gegründeten Kinder-Hospizdienstes (ambulante Hospizarbeit und Einsatz des spezialisierten ambulanten Kinderpalliativ-Team) präsentiert.

Wie die stellvertretende Team-Leiterin Agathe Schmitt gegenüber der SZ betonte, haben sich die Angebote für schwerstkranke Kinder und Jugendliche mit Ihren Familien längst etabliert und werden stark nachgefragt. 2006 startete man mit 17 so genannten Begleitungen, zurzeit können sich 163 Betroffene auf die Unterstützung aus Merchweiler verlassen. Warum Merchweiler? Im Kreis Neunkirchen fühlte sich der Kinder-Hospizdienst von Beginn an gut aufgehoben, wollte dort auch nach einem Umzug bleiben. Die Wahl fiel auf Merchweiler wegen der sehr guten Verkehrsanbindung und der freundlichen Aufnahme in der Gemeinde mit Bürgermeister Patrick Weydmann. „Dass jetzt mit dem Kinder-Lebens-Lauf des Bundesverbandes Kinder-Hospizarbeit am Montag, 30. Juli, gleich eine Groß-Veranstaltung nach Merchweiler kommt, freut alle Beteiligten“, so Carmen Hüther, die für die Öffentlichkeitsarbeit des Kinder-Hospizdienstes Saar zuständig ist. Sie arbeitet in der Geschäftsstelle, die weiter in Saarbrücken sitzt.

Der erste Kinder-Lebens-Lauf ist ein sportliches Großereignis, das am 4. Juni in Berlin gestartet ist. Die Angel-Fackel mit dem Engel (engl. Angel) als Symbol des Kinder-Lebens-Laufs ist seitdem unterwegs und wird von Tausenden von Unterstützern – zu Fuß, mit dem Fahrrad, im Rollstuhl, mit Inline-Skates, hoch zu Ross, in der Kutsche – oder auch im Krankenhausbett begleitet, was auch auf Facebook zu verfolgen ist. Diese Pilgerreise der besonderen Art führt an 132 Tagen über 6000 Kilometer von Kinderhospiz zu Kinderhospiz im ganzen Bundesgebiet. Die gewaltige Strecke wird von Mitarbeitern der Kinderhospiz-Einrichtungen, von Ehrenamtlichen, von Unterstützern und freiwilligen Helfern bewältigt – mit und für Familien, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind haben.

Die Läufer sind auch in Kirkel, Bexbach und Homburg unterwegs.

Am Montag, 30. Jull, wird die Angel-Fackel Merchweiler gegen 10 Uhr erreichen und auch der Kinder-Hospizdienst Saar, der in Merchweiler stationiert ist, will ein Zeichen setzen. Deshalb werden noch weitere Menschen gesucht, die ihre Solidarität mit den betroffenen Familien zeigen und auf die wertvolle Arbeit der Kinderhospiz-Einrichtungen aufmerksam machen wollen.

Ob Einzelpersonen, Kindergärten, Schulklassen, Sportvereine, Familien oder Nachbarschaftsgruppen – alle sind aufgerufen, die Fackel ein Stück durch das Saarland (auf eigens gesperrten und gesicherten Strecken) zu begleiten. Der Lauf soll bunt und fröhlich sein. Gegen 11 Uhr setzen sich die Läufer in Merchweiler in Bewegung. Dann geht es über die Landstraße nach Friedrichsthal-Bildstock zum Rathaus in Neunkirchen, wo die Läufer von Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried gegen 15 Uhr in Empfang genommen werden. Es geht dann weiter Richtung Furpach über die Zweibrücker Straße nach Kohlhof, wo das erste Etappenziel am Marienhaus Klinikum St. Josef Kohlhof gegen 16 Uhr erreicht werden soll. Dort wird die Fackel etwa für eine Stunde Pause machen. Für Groß und Klein wird hier Unterhaltung geboten unter anderem von einem Clown und durch die Jugendfeuerwehr Nohfelden.

Gegen 16.45 Uhr geht es dann weiter durch Limbach, wo etwa um 17.30 Uhr das Rathaus angesteuert wird. Dort wird es eine kurze Bewirtungspause geben. Über Altstadt und Kleinottweiler geht es zum nächsten und letzten Etappenziel, dem Jägersburger Weiher mit dem Kletterpark. Dort wird die Fackel gegen 18.30 Uhr an Landrat Theophil Gallo übergeben.

An Peter’s Hotel wird es gegen 18.45 Uhr einen letzten Aufenthalt mit Erfrischung geben. Danach geleitet der Fußballoberligist FSV Jägersburg die Fackel an die Landesgrenze in Waldmohr, wo sie an Vertreter des Bundeshospiz-Verbandes Kinder-Hospizarbeit zur Weiterreise übergeben wird. Das bedeutet: Auch für Berufstätige, die die Vormittagstermine nicht wahrnehmen können, besteht die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt direkt zu einer der Etappen einzusteigen. Jeder kann seine Streckenlänge frei wählen.

In Merchweiler wird die Fackel unter anderem von Ministerpräsident Tobias Hans, Landrat Sören Meng und Bürgermeister Patrick Weydmann erwartet. Die drei Politiker wollen den Lauf auch ein gutes Stück lang mitmachen.

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