. Die Gasträume im ehemaligen Gasthaus Busse, später Busselix, sind nicht wiederzuerkennen. Ricardo Alt und Diana Weber, in Merchweiler als Gastronomen im Kuckucksnest bekannt, das sie weiter betreiben werden, haben ganze Arbeit geleistet. Das komplette Haus wurde entkernt. Aus der in die Jahre gekommenen Wirtschaft mit Nebenzimmer wurde das im kubanischen Stil eingerichtete Bistro Dreieck. Wobei sich dieser Namen angesichts der Lage des Anwesens auf der spitzen Ecke zwischen Gertrud- und Bergstraße geradezu aufdrängt. Wie ein Dreieck ist das Grundstück geschnitten, so dass es vor dem Gebäude noch eine Fläche gibt, die als Bierterrasse genutzt wird.

Bei Besuch der SZ saßen dort am späten Nachmittag schon die ersten Gäste in der Spätsommer-Sonne. "Vielleicht sollten wir wieder so ein Bierglas an der Ecke aufstellen", sinnierte Ricardo Alt, weil er immer wieder auf das überdimensionale Glas angesprochen wird, das viele Jahre für die längst geschlossene Becker-Brauerei Werbung machte. Viele Leute erinnern sich noch an den witzigen Blickfang vor dem Traditions-Gasthaus Busse, das Heimstatt von Vereinen war, wo viele Veranstaltungen stattfanden.

Nach dem Kauf des Hauses haben die neuen Eigentümer und Betreiber rund ein Jahr in den Umbau investiert, etliches in Eigenregie gestemmt. Auf die Idee, auch noch ein Hotel anzugehen, kam Ricardo Alt durch seinen Cousin Jörg Kläser, der im Nachbarort Wemmetsweiler das Hotel-Bistro Europa unterhält und oft ausgebucht ist. Anstatt Gäste abzuweisen, kann er sie nun ab dem kommenden Jahr nach Merchweiler schicken. Acht individuell gestaltete Zimmer mit stylischen Bädern sind im Dreieck in Arbeit, eine Aufwertung der Infrastruktur in Merchweiler .

Der 43-jährige ehemalige Bergmann Alt, der dank seiner Tätigkeit als Croupier bei der Saarbrücker Spielbank Erfahrungen im Umgang mit Unterhaltung suchenden Menschen sammeln konnte, ist ein Selfmade-Man in Sachen Gastronomie. Und wie seine Partnerin Diana Weber (33) offensichtlich bereit, sich voll reinzuhängen in seine Projekte.

Von schiefen Mauern, kaputten Böden, mit Teppichboden tapezierten Wänden im alten Haus, hat er sich nicht entmutigen lassen. Mit seinem Bistro (ab kommenden Montag gibt es ab 17 Uhr täglich warme Küche) und dem Hotel will er jetzt unternehmerisch durchstarten.

Übrigens: Jörg Weisgerber, der Wirt des ehemaligen Busselix, ist Merchweiler auch gastronomisch treu geblieben. Seit Ende Januar betreibt er das Gasthaus Weisgerber in der Hauptstraße, sorgte damit dafür, dass ein Leerstand wiederbelebt wurde.