Die Welt im Kleinformat

Merchweiler. Eine Welt im Kleinen zeigte am Sonntag der Plastikmodellbauclub PMC Saar 92 auf seiner Jahresausstellung in der Allenfeldhalle in Merchweiler. Von 10 bis 17 Uhr strömten zahlreiche Schaulustige in die Sporthalle, um zu bewundern, was die 22 Mitglieder des Clubs im Laufe des Jahres in mühevoller Arbeit detailgetreu nachgebaut hatten

Merchweiler. Eine Welt im Kleinen zeigte am Sonntag der Plastikmodellbauclub PMC Saar 92 auf seiner Jahresausstellung in der Allenfeldhalle in Merchweiler. Von 10 bis 17 Uhr strömten zahlreiche Schaulustige in die Sporthalle, um zu bewundern, was die 22 Mitglieder des Clubs im Laufe des Jahres in mühevoller Arbeit detailgetreu nachgebaut hatten. Von Flugzeugen, Motorrädern über Militärfahrzeuge bis hin zu Sportwagen gab es alles zu sehen, natürlich in Modell-Format. Befreundete Modellbauer aus Koblenz, Speyer und von der Mittelmosel sowie einige Einzelaussteller ergänzten mit ihren Modellen die Ausstellung. "Unsere Intention ist es, wirklich originalgetreu und detailliert nachzubauen. Da hängt sehr viel Zeit und Arbeit drin", so Frank Heuser, erster Vorsitzender des Clubs. Deshalb wird vor Baubeginn zunächst einmal stundenlang Literatur gewälzt. Denn zum Modellbau gehöre nicht nur das Bauen, sondern auch, sich mit Hintergründen zu befassen, zu recherchieren. "Der Modellbau fasst zwei Hobbys in einem zusammen: Bauen und Historie", erklärt Heuser. Das beste Beispiel dafür ist Gerd Schindler aus St.Ingbert. Er ist seit 20 Jahren Mitglied im Club und hat beim Nachbau von Jagdflugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg nichts dem Zufall überlassen. Über die Zeitschrift "Das Jägerblatt" ist er mit ehemaligen Piloten dieser Maschinen in Kontakt getreten. "Durch persönliche Aussagen der Piloten kommt man an Informationen, an die man über Publikationen nicht ran kommt. So konnte ich die Flugzeuge im Detail nachbauen", erzählt Schindler. Dass der Modellbau viele verschiedene Facetten hat und somit für Jung und Alt geeignet ist, zeigen die unterschiedlichen Interessengebiete der Modellbauer. "Jeder hat seine eigenen Beweggründe, historische und technische Interessen", erklärt Frank Heuser. Während der eine ausschließlich Sportwagen nachbaue, beschäftige sich ein anderer mit Fahrzeugen aus der Landwirtschaft. Hartmut Förster hingegen widmet sich dem Figurenmodellbau. Vor allem Figuren aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg haben es ihm angetan. "Mir gefällt daran, dass ich den Figuren durch das Bemalen und Gestalten des Umfeldes Leben einhauche", so Förster mit einem Lächeln auf den Lippen. Im Modellbau besteht jedes Modell aus etwa 1000 bis 2000 Teilen, Extremmodelle sogar aus bis zu 10 000 Teilen. Je nachdem, wie detailliert man dieses Hobby betreibt, gehen bis zur Fertigstellung auch schon einmal 1000 Arbeitsstunden ins Land. "Das macht jeder für sich selbst aus. Der eine legt großen Wert darauf, dass sogar beispielsweise die Innenausstattung von Flugzeugen dem Original gleichkommt, andere geben sich viel Mühe bei der Lackierung", erklärt Frank Heuser.Worüber Heuser unbedingt aufklären will: "Wir Modellbauer werden manchmal in eine militärische Ecke reingestellt. Das ist auf keinen Fall so." Was wirklich interessiere, sei die Technik der Maschinen, deshalb würden beispielsweise viele Flugzeuge auch unbewaffnet nachgebaut. "Da hängt sehr viel Zeit und Arbeit drin."Frank Heuser, Vorsitzender

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