Die neue, alte Heimat entdeckt

Merchweiler. Mit dem Vorhaben, eine Besichtigungsfahrt durch die Ortsteile Merchweiler und Wemmetsweiler zu organisieren, betrat Axel Lebedeff "Neuland", wie es der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) ausdrückte. Eingeladen waren Neubürger und Senioren. "Erst kamen die Anmeldungen schleppend, dann stand das Telefon nicht mehr still

Merchweiler. Mit dem Vorhaben, eine Besichtigungsfahrt durch die Ortsteile Merchweiler und Wemmetsweiler zu organisieren, betrat Axel Lebedeff "Neuland", wie es der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) ausdrückte. Eingeladen waren Neubürger und Senioren. "Erst kamen die Anmeldungen schleppend, dann stand das Telefon nicht mehr still." Der Bus für 50 Personen war bis auf den letzten Platz ausgebucht. "An einigen Haltestellen mussten wir sogar Leute, die sich nicht angemeldet hatten, abweisen." Unter den Fahrgästen befanden sich überwiegend alteingesessene Bürger der Großgemeinde Merchweiler und nur vereinzelte "Neue". "Ich bin hier geboren und wohne immer noch in meinem Elternhaus", informierte Ingrid Levermann. Trotzdem fand die 63-Jährige die Rundfahrt sehr interessant: "Am Gewerbegebiet Pfuhlst bin ich immer nur vorbei gefahren und Kässeiters habe ich überhaupt nicht gekannt." Ähnlich äußerten sich Magdalena Prümm (77) und Rita Kuhn (73). Sie wollten vor allem die Neuerungen in der Gemeinde kennen lernen. Als fachkundige Reiseleiter fungierten die beiden Ortsvorsteher, Walter Schlicker (Merchweiler) und Gerhard Bermann (Wemmetsweiler). Sie stellten die Neubaugebiete vor und machten auf Einrichtungen zur Freizeitgestaltung aufmerksam, zum Beispiel die Allenfeldhalle mit ihrem Umfeld, das Naherholungsgebiet Oberes Merchtal, die Wassertretanlage "Teufelsbrunnen" oder die Freizeitanlage Rockenhübel. Gelegenheit zu einer kurzen Besichtigung gab es in der Seniorenresidenz St. Barbara Merchweiler und im Seniorenhaus Immaculata in Wemmetsweiler sowie in den Keltern der beiden Ortsteile. Gerhard Weber (78), gebürtiger Michelsberger, hob die gute Stimmung in der "Reisegesellschaft" hervor und sprach dem Busfahrer Peter Pfeiffer ein großes Lob aus: "Er musste in engen Gassen mehrfach rückwärts fahren." Als "alte Neubürgerin" bezeichnete sich Erna Hinsberger. Vor 72 Jahren in Wemmetsweiler geboren und dort aufgewachsen, lebte sie zwei Jahrzehnte in Illingen-Gennweiler, bevor sie letzten Monat wieder in ihr Heimatdorf zog. "Für mich war interessant, was sich alles verändert hat." Heinz Reuter erklärte schmunzelnd, er sei vor 30 Jahren aus dem Ruhrgebiet "geschmuggelt" worden. Ebenso lange lebe er mit seiner Frau Doris in Wemmetsweiler. Trotzdem zeigte sich der 81-Jährige überrascht, nicht nur über die Größe der Gemeinde: "Wir waren an Orten, da war ich mein Lebtag noch nicht." Die Rundfahrt bezeichnete er als "sehr gelungene Veranstaltung, die unbedingt wiederholt werden sollte". Zum Abschluss der kostenlosen Tour lud der Heimat- und Verkehrsverein seine Gäste zu einem ebenfalls kostenfreien Imbiss und Umtrunk in den Wemmetsweiler Rosengarten ein. Nach dem Erfolg der "Jungfernfahrt" will Axel Lebedeff die Exkursion erneut durchführen - "mit anderen Besichtigungspunkten". "Für mich war interessant, was sich alles verändert hat."Erna Hinsberger

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