„Der Strohhalm wird immer dünner“

Merchweiler · Der SV Merchweiler hat sich noch nicht aufgegeben. Die Hoffnung auf den Klassenverbleib ist zwar nur noch schwach. Sie könnte aber mit einem Heimsieg an diesem Sonntag gegen die SVGG Hangard wieder aufflammen.

Im einzigen Sonntagspiel der Fußball-Saarlandliga stehen sich um 15 Uhr die beiden Kellerkinder SV Merchweiler und die SVGG Hangard gegenüber. Die Ausgangslage vor dem Kreis-Derby ist klar: Hangard muss nach vier Jahren Zugehörigkeit zur höchsten saarländischen Spielklasse wieder eine Etage tiefer in die Verbandsliga Nordost. Für die Gastgeber ist es das letzte Saisonheimspiel und vielleicht die letzte Chance, den drittletzten Platz erreichen zu können, der unter Umständen für den Klassenverbleib reichen könnte. Dort steht der FV Lebach mit fünf Punkten Vorsprung. Der Merchweiler Trainer Bernd Gries beurteilt die Situation vor dem drittletzten Saisonspiel mit Zurückhaltung und meint: "Natürlich ist rechnerisch noch alles möglich, denn es sind noch neun Punkte zu vergeben. Aber der Strohhalm wird immer dünner."

Gries sieht ein Missverhältnis zwischen der Tabellensituation und der spielerischen Qualität seiner Mannschaft und erklärt: "Es wäre wirklich schade, wenn die Mannschaft absteigen müsste, denn die spielerische Substanz ist zweifellos vorhanden. Das haben wir schon in mehreren Spielen unter Beweis gestellt." Aber der Merchweiler Trainer weiß genauso gut, dass seine Mannschaft schon lange am Limit spielt. Dazu meint er: "Wir gehen seit Wochen personell auf dem Zahnfleisch. Es mussten immer wieder Spieler eingesetzt werden, die eigentlich eine Pause gebraucht hätten und deshalb kaum mal eine Entlastung hatten." Die Folge aus Sicht des Trainers: "Deshalb fehlen jetzt in der entscheidenden Phase bei vielen Spielern die Kräfte".

Nach dem Heimspiel am Sonntag gegen Absteiger Hangard muss der SV Merchweiler noch zwei Mal auswärts antreten. Zunächst beim Tabellen-15. FC Reimsbach und zum Saisonfinale beim Tabellenzehnten VfB Dillingen. Für Gries sind das keine unlösbaren Aufgaben: "Natürlich haben wir gegen Hangard eine Chance, zu gewinnen. Aber auch in Reimsbach und Dillingen haben wir die Möglichkeit, zu punkten." Dass sich die Merchweiler Mannschaft im letzten Heimspiel der Saison nicht auf Gastgeschenke verlassen kann, verdeutlicht der Hangarder Kapitän Fundu Kamu. Er versichert dem Rest der Liga: "Wir wollen auf jeden Fall die Saison ordentlich zu Ende bringen, auch wenn nach dem Abstieg bei dem einen oder anderen vielleicht der letzte Biss fehlt. Aber absichtlich verlieren will kein Fußballer."

sv-merchweiler.de

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