Bürger kritisieren Brückenneubau

Merchweiler. Die Sanierung beziehungsweise der Neubau der Brücke in der Eisenbahnstraße hatte schon während der Gemeinderatssitzung am 29. Mai die Gemüter der Anwohner erhitzt (wir berichteten). Daran änderte die zweistündige Informationsveranstaltung, zu der Bürgermeister Walter Dietz eingeladen hatte, nichts

 Die Diskussion über die Wemmetsweiler Eisenbahnbrücke geht weiter. Foto: SZ/Thewes

Die Diskussion über die Wemmetsweiler Eisenbahnbrücke geht weiter. Foto: SZ/Thewes

Merchweiler. Die Sanierung beziehungsweise der Neubau der Brücke in der Eisenbahnstraße hatte schon während der Gemeinderatssitzung am 29. Mai die Gemüter der Anwohner erhitzt (wir berichteten). Daran änderte die zweistündige Informationsveranstaltung, zu der Bürgermeister Walter Dietz eingeladen hatte, nichts.Armin Fischer, Geschäftsführer des Ingenieurbüros Schiffer & Partner aus Saarbrücken, stellte zunächst die Machbarkeitsstudie vor, zu der die Gemeinde den Auftrag erteilt hatte. Das Büro hatte vier Lösungsmöglichkeiten erarbeitet: zwei Sanierungsvarianten zum Preis von 250000 beziehungsweise 370000 Euro, den Neubau am bisherigen Standort für 1,4 Millionen Euro oder die Verschwenkung um 45 Grad für 2,1 Millionen Euro. C2, wie die letzte Lösung genannt wird, wird vom Bürgermeister wie auch von der Verwaltung favorisiert. Die Neubauvarianten würden von der Deutschen Bahn AG und eventuell vom Land bezuschusst. Bei einer Sanierung wäre die Gemeinde alleiniger Kostenträger. Der Verwaltungschef und der Vertreter des Ingenieurbüros mussten sich kritischen Fragen stellen. Durch die Verschwenkung kommt die Brücke den Häusern um vier Meter näher, erfuhr Hans-Werner Becker. "Wenn die Brücke begradigt ist, haben wir eine tolle Rennstrecke und unsere Kinder sind nicht mehr sicher." Damit sprach Anne Abati offensichtlich vielen Anwesenden aus der Seele. Michael Höling und Albin Hanstein brachten mehrfach die Kosten ins Spiel. "Warum nicht die Minimallösung? (Sanierung, Anm. d. Red.) Wir wären alle zufrieden damit", so Höling. Die Frage von Eva Weisgerber, ob Lärmschutzmaßnahmen geplant seien, wurde verneint. "In diesem Stadium noch nicht", so Dietz. Brigitte De Pizzol und ihr Mann Heinz befürchten Erschütterungen während der Bauphase. "Das kennen wir schon von der DSK, und nachher will's keiner gewesen sein." Dietz verwies auf das Beweissicherungsverfahren, das die Gemeinde veranlassen werde. Das Ehepaar De Pizzol hat bereits einen Anwalt eingeschaltet, nicht zuletzt "weil die geplante Stützmauer den Wert unseres Hauses mindert". Immer wieder wurde vorgebracht, die Brücke an ihrem alten Standort zu belassen und eine Beschränkung auf 7,5 Tonnen auszusprechen. Als Alternativen wurden außerdem ein beschrankter Bahnübergang oder eine Verschwenkung in die entgegengesetzte Richtung vorgeschlagen. Michael Höling wollte wissen, ob das Verfahren noch offen sei. "Am Donnerstag wird der Gemeinderat über die Erteilung eines Ingenieurvertrages zu entscheiden haben", sagte Dietz. Auf Nachfrage bestätigte er, dass es dabei um die Variante C2 geht. "Und warum sind wir dann heute hierher gekommen? Ist das eine Alibi-Veranstaltung?", fragte Uschi Hafner. "Die Entscheidung treffe nicht ich, sondern der Gemeinderat", betonte Dietz.

HintergrundAuftragsvergaben für die Bahnbrücke stehen auf der Tagesordnung des Gemeinderates, der am heutigen Donnerstag um 18 Uhr in der Merchweiler Allenfeldhalle zusammentritt. Beschlüsse sind unter anderem auch zum "Kaisersaal-Gelände" und zum Gewerbegebiet "Altwies/Schmitzwies" vorgesehen. red

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