Blick in die Welt des Bergbaus

Merchweiler · In diesem Jahr kann die Gemeinde Merchweiler auf 25 Jahre Fotografie als Aushängeschild ihrer Kulturarbeit zurückblicken. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen findet vom 4. bis 29. Mai eine Ausstellung von drei saarländischen Fotografen zum Thema „Kohle und Stahl“ im Großen Kuppelsaal des Rathauses Wemmetsweiler statt.

 Fotograf Erich Klein hat den Arbeitsplatz „An der alten Bremse" der Grube Ensdorf dokumentiert. Foto: Erich Klein

Fotograf Erich Klein hat den Arbeitsplatz „An der alten Bremse" der Grube Ensdorf dokumentiert. Foto: Erich Klein

Foto: Erich Klein

"Kohle und Stahl " - Fotografien zu diesem Themenkomplex von Erich Klein, Monika Schmidt und Werner Schmidt (alle Fotoclub Tele Freisen) stehen im Mittelpunkt der Jubiläums-Ausstellung in Merchweiler , die am Mittwoch, 4. Mai, beginnt.

Nach dem Ende des Bergbaus im Saarland haben die drei Fotografen die Berg- und Eisenwerke in unserer Region in ihrem heutigen Zustand dokumentiert und vermitteln einen Einblick in die Arbeitsbedingungen und das Leben der Bergleute, wie das Merchweiler Kulturamt mitteilt.

Kohlegruben gab es im Saarland schon um 1400. Die Ausbeute war damals jedoch gering. Der eigentliche Start des Bergbaus und damit auch die Entstehung der Eisenindustrie war im Verlauf des 18. und 19. Jahrhunderts. Erst dann förderte der industrielle Aufschwung die Nutzung und Ausbeutung des Kohlevorkommens. Die Produktion erreichte im Jahre 1880 im damaligen Saargebiet fünf Millionen Tonnen. Während der ersten Jahre des 20. Jahrhunderts stieg sie weiter erheblich an, bis auf 13 Millionen Tonnen im Jahre 1913.

Im Jahre 1920 wurden die Saargruben französisches Staatseigentum, da der Versailler Vertrag sie Frankreich als Ersatz für die im Ersten Weltkrieg zerstörten Gruben in Nordfrankreich zugesprochen hatte. Ähnliches passierte auch 1945 (Mission Française des Mines de la Sarre, Régie des Mines de la Sarre ). So war das Saarland im Kohlebergbau auch immer mit Frankreich verbunden.

Bedingt durch die Weltmarktpreise und wirtschaftliche Entwicklung und angestoßen durch Schäden an Wohngebäuden schloss 2012 mit Ensdorf der letzte Bergwerksstandort im Saarland, in Frankreich lief der Prozess schon früher ab.

Auf den Fotos der neuen Merchweiler Foto-Schau sind Bergwerke und Eisenwerke in ihrem heutigen Zustand in den Regionen Saarland, Lothringen, Nord-Pas-de-Calais und Luxemburg zu sehen. Zeitzeugen, meist Bergarbeiter, sind abgebildet und kommentieren die Entwicklung emotional aus ihrer Sicht. Sie wurden in den fotografischen Prozess mit eingebunden. Die Fotografen hatten auch die Möglichkeit, unter Tage zu fotografieren, sodass zumindest eine Ahnung von den Arbeitsbedingungen der Bergmänner möglich wurde. Die Ausstellung wird auch in Luxemburg und Berlin gezeigt werden.

Die Ausstellung im Großen Kuppelsaal des Wemmetsweiler Rathauses wird am Mittwoch, 4. Mai, um 19 Uhr, eröffnet. Wolfgang Wiesen, Vizepräsident des Deutschen Verbands für Fotografie (DVF) und Beauftragter des Weltverbands Fédération Internationale de L'Art Photographique (FIAP) hält die Laudatio. Der Berghauptmann Heribert Maurer wird als Leiter des Oberbergamts Saarland ein Grußwort sprechen.

Montags bis freitags ist die Ausstellung von 8 bis 15.30 Uhr, samstags, sonn- und feiertags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Sie endet am Sonntag, 29. Mai. Der Eintritt ist frei.

 Imposante Zeugnisse der Industriekultur sind in Reden erhalten. Foto: Werner Schmidt

Imposante Zeugnisse der Industriekultur sind in Reden erhalten. Foto: Werner Schmidt

Foto: Werner Schmidt
 Typische Bergarbeiterhäuser zeigt Monika Schmidt mit „Grubensiedlung“. Foto: Monika Schmidt

Typische Bergarbeiterhäuser zeigt Monika Schmidt mit „Grubensiedlung“. Foto: Monika Schmidt

Foto: Monika Schmidt
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