Autoscooter kommt nie aus der Mode

Merchweiler · Einen bunten Reigen an klassischen und modernen Fahrgeschäften bietet die Merchweiler Kirmes. Trotz durchwachsenem Wetter war das Wochenende erfolgreich; Höhepunkt war das Feuerwerk am Samstagabend.

 Fahrspaß auf dem Autoscooter der Familie Jockers, die bereits im 100. Jahr bei der Merchweiler Kirmes dabei ist. Foto: Anika Meyer

Fahrspaß auf dem Autoscooter der Familie Jockers, die bereits im 100. Jahr bei der Merchweiler Kirmes dabei ist. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

Bürgermeister werden bedeutet auch den ein oder anderen Verzicht, beispielsweise auf die Macht über das Kirmesbier. Denn diese ist in Merchweiler dem Ortsvorsteher vorbehalten. So ruhte der große Holzhammer für den Fassanstich am Freitagabend bei der Eröffnung der Kirmes nicht in den Händen von Patrick Weydmann, sondern in denen des stellvertretenden Ortsvorstehers Hans Werner Becker. "Ich nehme an, dass Sie so zahlreich hier versammelt sind, weil Sie genau wissen, dass ich sowas noch nie gemacht habe", sagte er. "Hoffentlich bekleckere ich mich nur mit Ruhm und nicht mit Bier ."

Alles ging gut, wenn auch der Kirmesplatz, da man vor dem Anstich vergessen hatte, den Hahn zuzudrehen, eine Taufe erhielt. Es bringt sicher Glück. Der Bürgermeister durfte das Bier dann, ebenso wie die übrigen Vertreter der Politik, in Ruhestellung genießen.

Die Merchweiler Kirmes ist in diesem Jahr wieder eine klassische Kirmes. Letztes Jahr habe man ja das Fußball-Public-Viewing veranstaltet und nächstes Jahr gebe es wahrscheinlich wieder eins, sagt Hauptorganisator Lutz Poepel von der Gemeinde. Deshalb feiere man jetzt bewusst mit den kleinen, schönen Dingen wie Kinderanimation, die bei Großaktionen aus Kostengründen ausfielen. "Das Konzept hat ja auch bestens gegriffen", so Poepel. "Wir haben noch eine relativ große Kirmes und unser Ziel ist es, sie auf diesem Niveau zu erhalten." Acht Fahrgeschäfte sorgen somit wieder für Kirmesspaß. Während die Schaustellerfamilie Jockers bereits seit 100 Jahren mit verschiedenen Autoscootern in Merchweiler vertreten ist, sind die "Jumper" und der Kinder-Kettenflieger neu.

Und trotz grauem Himmel erfreuten sich die Attraktionen am Eröffnungsabend recht großer Beliebtheit. Der zehnjährige Joschua griff quasi im Vorbeilaufen die Chips ab, die Mutter Heike Riegelmann ihm entgegenstreckte und wehrte sich gegen jegliche Abbremsversuche. "Er befürchtet, dass wir nach Hause gehen, er will noch nicht", erklärte die Mutter. Jasmin Raffaele ersuchte derweil mit Manöver-Tipps dem Nachwuchs beim Greifautomaten zu einem Gewinn zu verhelfen. "Wir sind jedes Jahr hier, uns gefällt die Kirmes sehr gut", so Raffaele. Höhepunkt am Samstag war ein großes Feuerwerk. Am Sonntag boten die "Mir senn do" ihren beliebten Kirmeskaffee an und am heutigen Montag gibt es das traditionelle Mittagessen der Handballer sowie ab 15.30 Uhr Kinderspaß mit Clown Ludwinikus.

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