Aus reichen Erfahrungen schöpfen

Wemmetsweiler · Vor mehr als 20 Jahren reiste Elisabeth Bosslet nach Tunesien. Sie ließ sich von Eindrücken dieser Reisen inspirieren. Bis 28. Juni sind in Wemmetsweiler Impressionen ihrer Reisen nach Tunesien und Marokko zu sehen.

 Elisabeth Bosslet präsentiert unter dem Titel „Nordafrika – Impressionen aus Tunesien und Marokko“ ihre Exponate im Großen Kuppelsaal. Foto: Maria Boewen-Dörr

Elisabeth Bosslet präsentiert unter dem Titel „Nordafrika – Impressionen aus Tunesien und Marokko“ ihre Exponate im Großen Kuppelsaal. Foto: Maria Boewen-Dörr

Foto: Maria Boewen-Dörr

Die bekannte Künstlerin Elisabeth Bosslet stellt derzeit Impressionen aus Tunesien und Marokko im großen Kuppelsaal des Rathauses aus. Am Sonntag fand die Vernissage statt. Die Kunsthistorikerin Margit Zimmermann hielt eine fesselnde Laudatio über das Leben und Wirken der Künstlerin, die in dieser Ausstellung kostbare Souvenirs der Tunesien- und Marokko-Reisen präsentiert.

"Wann immer die Künstlerin von diesen Reisen zurückkehrte, war sie erfüllt von dem überwältigenden Reichtum der Impressionen und Sinneseindrücke, die diese Länder vor ihrem geistigen und künstlerischen Auge hinterlassen haben, um nicht zu sagen, sie haben sich regelrecht in ihr Herz gegraben. Denn aus dieser Fülle konnte die Künstlerin immer wieder neu inspiriert schöpfen. Sie musste malen, alles zum Ausdruck bringen, ihre tiefe Leidenschaft und Faszination für diese Länder auf ihre Weise auf die Leinwand bannen!" Als vielseitige Künstlerin kenne sie viele Spielarten und beherrsche diese meisterhaft. Die Bandbreite reiche von Abstraktion über Gegenständlichkeit, von reiner Malerei über Siebdruck-Technik bis hin zur Arbeit mit Gouache-Acryl- oder Aquarellfarben. Virtuos verbinde Elisabeth Bosslet ihre subitile Farb- und Formgebung mit luzider Aquarell-Malerei. "Zugunsten der Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Linie, Fläche und Farbe treten die Bildthemen zuweilen sogar in den Hintergrund, denn oft ist es die Faszination am geradezu spielerischen Umgang mit Farb- und Formgebung und der Komposition per se, die ihre Bilder prägen." Die Werke spiegelten aber auch gleichzeitig eine tiefe menschliche Erfahrung und Empfindung.

Alles begann im Mai 1994 mit der ersten Reise nach Tunesien. Dreimal besuchte die Künstlerin das Land, das zwar schon längst touristisch erschlossen war, zu großen Teilen aber auch noch ursprünglich geblieben war. Mit unvergesslichen Inspirationen im Gepäck entstanden "farbsprühende Bilder in Aquarell und Öl" und "Wasser- und Sandimpressionen" in Öl. "Hier fasziniert das Spiel mit der Farbe und der Konsistenz, die sich zu fließenden Abstraktionen überwältigender Natureindrücke aufbauen", so die Kunsthistorikerin. Dem reichen Schatz der Tunesien-Erfahrung folgten Reisen nach Marroko, wo sie sowohl die Faszination des pulsierenden und farbenfrohen Gewimmels auf den Straßen genauso wie die Ruhe der Gartenplätze, die allgegenwärtige Geschichte in den Museen und Palästen und die moderne Seite des nordafrikanischen Staates kennenlernte.

Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 28. Juni zu sehen, von montags bis freitags von 8 bis 15.30 Uhr, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr. An den Wochenendterminen ist die Künstlerin anwesend.

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