Bürgerinitiative sieht ersten Erfolg ASB überarbeitet Projekt Seniorenresidenz Merchtalblick

Merchweiler/Göttelborn · In Merchweiler wartet man jetzt auf die modifizierten Pläne. Bürgermeister Weydmann sieht das Projekt „nicht gefährdet“.

 Der Arbeiter-Samariter-Bund plant zwischen Merchweiler und Göttelborn einen Gebäudekomplex „Merchtalblick“ für zwölf Millionen Euro.

Der Arbeiter-Samariter-Bund plant zwischen Merchweiler und Göttelborn einen Gebäudekomplex „Merchtalblick“ für zwölf Millionen Euro.

Foto: Michael Beer

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) denkt noch mal über sein umstrittenes Projekt im Merchtal (siehe „Info“) nach: „Wir selbst sind natürlich noch immer von der herausragenden Güte unseres Vorhabens überzeugt; wir wissen allerdings auch, dass wir aus den Diskussionen und Anregungen lernen müssen. Wir werden deshalb die kommenden Wochen nutzen, um die bisherigen Pläne zu optimieren“, heißt es in einem Brief des ASB an die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden Merchweiler und Quierschied. Der ASB hat die aktuelle Planung erstmal vor weiterer Beratung in politischen Gremien zurückgezogen.

Die Bürgerinitiative „Merchtalblick für Anwohner“ wertet in einer Presseerklärung vom Mittwoch diesen zwischenzeitlichen Stopp des 12-Millionen-Euro-Investitionsprojekts „Servicewohnen“ auf der Grenze von Merchweiler und Quierschied-Göttelborn als ihren Erfolg.

„Der ASB scheint verstanden zu haben, dass an diesem Standort eine solche Großinvestition in 140-m-Kasernenoptik für vermögende Senioren weder von den Bürgern noch von vielen politisch Verantwortlichen gewünscht ist. Die potenziellen Schäden für Umwelt, wirtschaftliche Infrastruktur und Lebensumfeld mit kleinen Einfamilienhäusern waren dann wohl doch zu offensichtlich“, so BI-Sprecher Jochen Wagner weiter. Partei-übergreifend seien die Politiker in Göttelborn beziehungsweise Quierschied an einer offenen Diskussion interessiert und hätten dem ASB erstmal eine öffentliche Informationsveranstaltung zur Auflage gemacht. Eine bürgerfreundliche Maßnahme, der sich die Mehrheitsfraktionen und der Bürgermeister der initiativgebenden Gemeinde Merchweiler bewusst verweigert hätten.

Der Merchweiler Bürgermeister Patrick Weydmann weist auf SZ-Anfrage am Mittwoch diese Kritik zurück: „In keinster Weise“ würde Merchweiler öffentliche Bürgerbeteiligung verweigern: „Quierschied und Merchweiler haben unterschiedliche Verfahrenswege beschritten.“ Beide Gemeinden, so Weydmann, haben die Planungsunterlagen bekommen. Quierschied wählte zunächst die öffentliche Bürgerbeteiligung, dann folgt Entscheidung in Bauausschuss und Gemeinderat. Merchweiler hatte das Thema zunächst im Rat und geht dann in die Bürgerbeteiligung.

„Wir warten jetzt auf die modifizierte Planung des ASB“, sagt der Merchweiler Rathauschef. Das Projekt selbst sieht Weydmann „nicht gefährdet“. Der Bedarf von Seniorenwohnen mit Service sei da. Das Projekt, so Weydmann weiter, dürfte auch ohne Quierschied vom ASB auf den Weg gebracht werden. Dann beginne das Verfahren in Merchweiler neu.

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