Mehr Beerdigungen auf Kosten der Stadtkasse

Neunkirchen. In Neunkirchen ist es im Gegensatz zu Großstädten noch kein wirkliches Problem, aber auch hier fällt auf: Immer mehr Menschen sterben einsam. Und das hat die Stadt und damit die Steuerzahler im vergangenen Jahr gut 20 000 Euro gekostet, wie die Verwaltung jetzt bei einer Stadtpressekonferenz mitgeteilt hat

Neunkirchen. In Neunkirchen ist es im Gegensatz zu Großstädten noch kein wirkliches Problem, aber auch hier fällt auf: Immer mehr Menschen sterben einsam. Und das hat die Stadt und damit die Steuerzahler im vergangenen Jahr gut 20 000 Euro gekostet, wie die Verwaltung jetzt bei einer Stadtpressekonferenz mitgeteilt hat. Die Stadt muss nämlich auf Anordnung der Ortspolizeibehörde bei der Bestattung einspringen und Verstorbene in einem Erdgrab beisetzen lassen, wenn keine Angehörigen ermittelt werden können. Gab es in Neunkirchen im Jahr 2007 noch 14 solcher Fälle, waren es 2008 schon 23 und 2009 dann 21. Im vergangenen Jahr wurden nach städtischen Angaben dafür aus der Stadtkasse 40 000 Euro bereitgestellt. Knapp die Hälfte davon sei von doch noch ermittelten Angehörigen zurückerstattet worden."Neunkirchen steht noch relativ gut da", stellt Oberbürgermeister Jürgen Fried fest und relativiert die Lage mit Blick auf Saarbrücken. Dort mussten im vergangenen Jahr 193 Verstorbene ortspolizeilich beerdigt werden. Die Kasse der Landeshauptstadt wurde mit 450 000 Euro belastet, von denen etwa ein Drittel zurückkam.Der OB sieht einen "ganz klaren Zusammenhang zwischen der Größe der Stadt und der Anonymität". In kleinen Gemeinden stimme in der Regel das Sozialgefüge noch, dort träfen allein lebende Menschen oft finanzielle Vorsorge für den Fall ihres Todes. "In Städten nimmt dies zusehends ab", bedauert Fried. gth

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort