Leere Kassen ohne Widerhall
Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles. Ach wir Armen!" ließ Goethe im Faust seine Margarete ausrufen. Ein Zitat, das sich die Bürgermeister im Kreis Neunkirchen vorbehaltlos zu Eigen gemacht haben. Was angesichts der Finanzkrise nach dem Zugriff von Bund und Ländern noch in die Gemeindekassen tropft, reicht auf Dauer weder zum Leben noch zum Sterben
Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles. Ach wir Armen!" ließ Goethe im Faust seine Margarete ausrufen. Ein Zitat, das sich die Bürgermeister im Kreis Neunkirchen vorbehaltlos zu Eigen gemacht haben. Was angesichts der Finanzkrise nach dem Zugriff von Bund und Ländern noch in die Gemeindekassen tropft, reicht auf Dauer weder zum Leben noch zum Sterben. Das Wasser muss schon bis zum Halse stehen, wenn die Stadt- und Gemeindeoberhäupter - ungewöhnlich genug - ihre Parteipräferenzen vergessen und mit einem gemeinsamen Hilferuf die Öffentlichkeit, also ihre Bürgerinnen und Bürger, wachrütteln.Besser gesagt, wachrütteln möchten. Denn noch registrieren die Allermeisten recht schläfrig, dass die Strudel der Finanzkrise mittlerweile die Fundamente der Gemeindefinanzen umspülen. "Das muss unsere Bürger doch betroffen machen", wunderte sich in dieser Woche im Neunkircher Stadtrat CDU-Fraktionschef Karl Albert mit Blick auf die spärlich besetzten Zuschauerränge bei der Haushaltsdebatte. Doch allzu menschlich: Der eigene Geldbeutel ist näher als die Haushaltskasse im Rathaus, die immerhin den Versorgungsstandard im Wohnort bestimmt. Erst wenn die Verwaltungsspitze an der Gebühren- und Abgabenschraube drehen muss, ist Aufmerksamkeit garantiert. Ansonsten gilt: Abwarten mit einem Schuss Fatalismus - nach einem Motto aus Brechts Dreigroschenoper: "Ist das nötige Geld vorhanden, ist das Ende meistens gut!"