„Ich verstehe die Haltung einiger Ottweiler Bürgerinnen und Bürger. Sicherlich hätte die Wiedereinführung einen nostalgischen Charme, jedoch agiere ich als Landrat von sieben kreisangehörigen Kommunen und repräsentiere den Landkreis in Gänze. Im Sinne von touristischen und marketingmäßigen Aspekten hat die Positionierung als Landkreis Neunkirchen Priorität. Auch die übrigen kreisangehörigen Ober-/Bürgermeister sowie die Bürgermeisterin haben sich gegen die Wiedereinführung ausgesprochen. Die Kreisstadt ist Neunkirchen, wir werben touristisch als Willkommensregion Neunkirchen und auch ein Autokennzeichen repräsentiert eine Region – hier Ottweiler eine Sonderstellung zuzuweisen, widerspricht unseren Bemühungen der letzten Jahre und ist den anderen Kreiskommunen gegenüber nicht vertretbar. Zumal es nicht nachvollziehbar wäre, wenn der flächenmäßig zweitkleinste Kreis Deutschlands zwei KFZ-Kennzeichenhätte“, findet Landrat Sören Meng klare Worte.

Mit Verärgerung hat der Ottweiler Bürgermeister Holger Schäfer (CDU) nach Bekanntwerden der Entscheidung des Kreistages reagiert. Schäfer hatte sich dafür stark gemacht, dass es neben dem allgemein gültigen NK für Ottweiler das einstige Kennzeichen wieder gibt. Wahlweise und ganz ohne Zwang. Der CDU-Mann gab via Facebook der SPD die alleinige Schuld. „Lächerlich. Beschämend. Sprachlos!“, titelt er erzürnt. Auch Ralf Georgi von den Linken beschwerte sich: „Die Linke bedauert, dass der Kreistag die Wiedereinführung des Ottweiler Autokennzeichens OTW abgelehnt hat und distanziert sich vom Abstimmungsverhalten der dortigen Linksfraktion“, schrieb der städtische Parteivorsitzende bei Facebook.