Landaufschwung im Landkreis Profi vor diffiziler Aufgabe

Kreis Neunkirchen · Die Regionalentwicklung im Landkreis Neunkirchen soll auf professionelle Beine gestellt werden.

 Jungmann Heike

Jungmann Heike

Foto: SZ/Robby Lorenz

Hand aufs Herz: Wer konnte sich im Sommer 2015 unter diesem Satz etwas Konkretes vorstellen? „Im Rahmen des Pilotprojekts Zukunftskapital Neunkirchen sollen Finanzierungsmechanismen regionaler Investitionen durch Bürgerkapital aufgebaut werden.“ Und ein „bedarfsgerechter, vernetzter Gesundheitsmarkt“ klang ebenfalls ziemlich theoretisch. Als der Landkreis Neunkirchen als eine von 39 Modellregionen Deutschlands Fördermittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro für das Projekt „Land(auf)Schwung“ ergatterte – später wurden diese auf 2,7 Millionen Euro erhöht – war mit dem Geldsegen auch eine große Verantwortung verbunden. Es handelt sich schließlich um Steuergelder, die nachhaltig eingesetzt werden sollten. Mit Hilfe von etlichen Mitstreitern (erwähnt sei hier beispielhaft die Wirtschaftsförderungsgesellschaft) schaffte es der Landkreis tatsächlich, den Projekten Leben einzuhauchen. Aber nur deshalb, weil man ganz, ganz viele Menschen in jedem noch so kleinen Ort mit- und vor allen Dingen ernst nahm. Es wäre jetzt absolut unverantwortlich nicht nur dem Steuerzahler gegenüber, wenn der Landaufschwung in sich zusammenfiele, weil der Bund kein Geld mehr gibt. Es macht tatsächlich Sinn, die Regionalentwicklung auf professionelle Füße zu stellen. Der Kreistag müsste dazu den finanziellen Weg ebnen. Was ein Regionalentwicklungsprofi leisten muss, hat der Kreistag selbst vorgegeben. Das sollte aber nur jemand übernehmen, der es ernst meint.

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