Kreistag Neunkirchen Kreis-CDU will Digitalisierung in Schulen voranbringen

Kreis Neunkirchen · Wie sieht es in den weiterführenden Schulen im Kreis Neunkirchen mit der Digitalisierung aus? Die Christdemokraten haben im Kreistag nachgefragt.

Mit einer ganzen Reihe von Fragen zur Digitalisierung des Schulalltags ist die CDU-Kreistagsfraktion in der jüngsten Kreistagssitzung aufgeschlagen (die SZ berichtete bereits). Sebastian Brüßel räumte ein, es handele sich um eine umfassende Anfrage, aber die Christdemokraten wollten das Thema im Zuge der raschen Entwicklung anpacken: „Wir wollen den Stand beleuchten und eventuell politische Forderungen daraus ziehen.“ Schülerinnen und Schüler gerade auch in den weiterführenden Schulen müssten auf die Herausforderungen des Digitalen bestmöglich vorbereitet werden.

Landrat Sören Meng erläuterte, auch die Verwaltung beschäftige sich stark mit der Thematik. Ein eigener Glasfaseranschluss von Schulen bestehe derzeit nicht. Jedoch profitierten die Schulen vom flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes durch die Netzbetreiber. Die CDU wollte auch wissen, ob bei einzelnen Kreisschulen schnelle Internetverbindungen geplant seien. Zehn Schulen, so die Verwaltung, verfügen über einen Kabelanschluss mit 100 Megabyte pro Sekunde (Mbit/s), zwei mit 50 Mbit/s, eine mit 120 Mbit/s. Bei zwei weiteren Schulen sei mit einer starken Leitung im ersten Halbjahr 2018 zu rechnen. Meng erläuterte auch, in einigen Schulen gebe es WLAN-Netze, sie würden sukzessive ausgebaut. Meng: „Mittelfristig ist der großflächige Einsatz von WLAN an allen Schulen geplant. Die EDV geht hier von einem Investitionsvolumen von rund 1,5 Millionen Euro aus.“ Die Christdemokraten fragten unter anderem nach, wie es sich mit den Endgeräten verhalte. Wo sie stehen - im Computerraum oder den Klassenräumen, ob Schüler ihre eigenen Endgeräte mitbringen und entsprechende Lernsoftware von der Schule gestellt wird? Der Landrat erklärte, dass in diesem Zusammenhang auch das pädagogische Konzept der jeweiligen Schule eine Rolle spiele. Und weiter: „Die Nutzung der Geräte hängt zudem nicht unerheblich mit dem verfügbaren Lehrpersonal zusammen.“ Derzeit laufe der Wettbewerb „Medienschule“. Dabei vergebe das Bildungsministerium Zuwendungen an vorbildhafte Schulen auf der Grundlage ihrer Medienkonzepte, Fortbildungskonzepte und Entwicklungspläne. Meng: „Neun Schulen des Landkreises haben Konzepte eingereicht. Eine Entscheidung steht noch aus. Dabei geht ein wichtiger Impuls von diesem Projekt aus, um den Schulen auf Grundlage ihrer Konzepte auch einen sinnvollen und zielgerichteten Umgang mit den neuen Medien zu ermöglichen.“

Zur Frage digitaler Lernprogramme sagte der Verwaltungschef, diese würden unter anderem zum Erlernen und Trainieren von Vokabeln eingesetzt. Man wolle bei den Schulen dazu noch genauere Informationen einholen. Auch um die Frage, wer sich um die Technik in den Schulen kümmert, geht es der Kreis-CDU. In dieser Frage haben die Schulen nach Mengs Worten freie Hand. Sie können sich einen Dienstleister aussuchen.

Die Gretchenfrage taucht in der Anfrage weit hinten auf: Ob es einen Investitionsstau gebe, wollte Brüßel wissen. Meng dazu: „Die Definition eines Investitionsstaus ist abhängig von den Anforderungen, die formuliert werden. Der Landkreis deckt die rechtlichen Anforderungen ab.“ Die Wünsche der Schulen wüchsen mit der technischen Entwicklung und der gesamtgesellschaftlichen Haltung schneller, als die Infrastruktur überarbeitet werden könne. Er machte sich dafür stark, dass das Land Standards zu einer sinnvollen Ausstattung formuliere.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort