Kommentar Ein gewisses Engagement darf man erwarten

Eines fällt auf, wenn man sich die Sitzungsprotokolle der Räte im Kreis Neunkirchen betrachtet: Egal, ob Kreistag, Stadt- oder Gemeinderäte, das Gros der Ratsmitglieder nimmt seine Aufgabe ernst, zu der selbstverständlich die Teilnahme an den Sitzungen zählt.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Nicht wenige von ihnen haben nicht eine Sitzung verpasst. Nun kann man einwerfen: Sie werden ja auch dafür bezahlt, erhalten Sitzungsgeld und Aufwandsentschädigung. Das stimmt. Wer sich aber mal die Mühe macht, die Tagesordnung einer Sitzung sorgfältig zu studieren, wird schnell merken, dass dieses Salär nicht übertrieben hoch ist. Wobei auch auffällt, dass es dabei große Unterschiede gibt. 170 Euro Aufwandsentschädigung pro Monat im Neunkircher Stadtrat stehen 31 Euro im Gemeinderat von Merchweiler gegenüber. Ein Ungleichgewicht. Im Falle von Neunkirchen macht das immerhin 2040 Euro im Jahr, wohlgemerkt ohne Sitzungsgeld. Da darf man als Wähler von den Volksvertretern auch ein gewisses Engagement erwarten. Wer dieses Engagement aus beruflichen oder privaten Gründen nicht aufbringen kann, sollte vielleicht den Platz für andere räumen. Wenn es denn einen oder eine andere gibt. Das ist nicht immer der Fall, wie die AfD im Neunkircher Stadtrat unlängst erfahren musste. Weil sich kein Nachrücker fand, ist die Fraktion von fünf auf vier Mitglieder geschrumpft.