Kommentar Das ging aber mal flott

Nein, das war nun wirklich nicht abzusehen. Dass Schüler nach den Ferien mit dem Bus zur Schule fahren, konnte wirklich niemand ahnen. Und mal angenommen, es hätte doch jemand damit gerechnet, dass die sich nicht plötzlich alle per pedes auf den Weg machen, so hätte man doch angenommen, dass es gesittet zugeht an den Bushaltestellen.

 Marc Prams

Marc Prams

Foto: SZ/Robby Lorenz

Ist ja sonst auch der Fall, wenn nach der letzten Stunde der ersehnte Bus nach Hause anrollt. Da stellen sich die Schüler seit eh und je in Reih und Glied auf, warten, bis ihnen der Busfahrer Einlass gewährt, und erst dann geht es ohne Gedränge hinein.

So jedenfalls scheint man sich das bei den zuständigen Ministerien und sonstigen Verantwortlichen vorzustellen. Denn die haben die Bilder von drängelnden Schülern, die sich ohne Masken in Busse quetschen, eiskalt erwischt. Aber jetzt, nach über einer Woche, kommt man aus den Latschen und stellt weitere Busse bereit. Endlich. Nun muss man ja fairer Weise dazu sagen, dass zwischen dem letzten Schultag vor und dem ersten Schultag nach den Ferien gerade mal 44 Tage lagen. Das ist nun wirklich zu wenig Zeit, um sich auch noch über Nebensächlichkeiten wie Schulbusse Gedanken zu machen. Und außerdem: Woher hätte man die nehmen sollen? Ach so, genau, sämtliche Busunternehmen stecken ja knietief in Schwierigkeiten und freuen sich über jeden Auftrag. Die hätten in den sechs Wochen Zeit gehabt, um sich vorzubereiten. Jetzt verstreichen weitere Tage, bis alles organisiert und geregelt ist.

Es werden und wurden viele Maßnahmen in Sachen Corona-Prävention getroffen. Das ist gut und richtig so. Und immer braucht es dafür enormen Weitblick. Manchmal genügt eben der gute alte Menschenverstand.

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