Unsere Woche Zwischen „steel-echt“ und Stahlstadt

Morgens fahre ich über die Westspange in die City. Der Blick von oben ins Tal ist ein schöner. Wenn die Hütte im Morgennebel ruht, wenn sich auf der gegenüberliegenden Talseite Wiesen und Bäume aus den Wolken schälen, ist die Fahrt den Berg hinunter fast eine pittoresk schöne.

Unsere Woche: Zwischen „steel-echt“ und Stahlstadt
Foto: SZ/Roby Lorenz

Bis ein Bordell auftaucht, kurz darauf das Saarpark-Center mit seiner zweifelhaften 80er-Jahre-Architektur. Die  Ampeln. Die Hochöfen. Das Parkhaus, der Weg über den Lübbener Platz. Wenn ich da bin, habe ich nicht das Gefühl, in einer Stadt zu sein, die sich als kommendes Zentrum für Kreative, Fashion und Design versteht. Ich sehe mich in einer alten Stahlstadt, die vor Industriekultur strotzt und tapfer gegen Unwägbarkeiten kämpft, die ein Strukturwandel mit sich bringt. Da nützt mir auch „steel-echt“ nichts. Dieses Design- und Fashionevent in der Gebläsehalle. War bestimmt toll, hat für mich aber soviel mit Neunkirchen zu tun wie Karl Lagerfeld mit Jogginghosen. Aber vielleicht bin ich einfach nicht weitsichtig genug.

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