Kolumne Unsere Woche Zeit für Whiskey-Wahrheiten

„Perlen“ der Erinnerung aus Büchern und bewegten Bildern: Im Laufe der Jahre lassen sich ganz wundervolle Zitate und Szenen im Kopf abspeichern.

Wochenkolumne SZ Neunkirchen: Silvester steht bevor
Foto: SZ/Robby Lorenz

Weihnachten ist vorbei. Die Silvesternacht steht bevor. Und dann beginnt mal wieder bei den meisten von uns ein neues Leben. Vorsätze, ach ja. Zwischen den Jahren (und danach) sollte hoffentlich immer auch Zeit für Bücher und bewegte Bilder sein. Dürften doch Gedrucktes und Gefilmtes auf vielen Gabentischen ihre Plätzchen gefunden haben. Im Laufe der Lese-, Fernseh- und Kino-Jahre jedenfalls können sich ganz wundervolle Zitate und Szenen im Kopf abspeichern. Die jüngste „Perle“ in der „Perlen“-Kette meiner Erinnerungen stammt aus der US-amerikanischen Netflix-Serie „Suits“. Schauplatz eine Wirtschaftskanzlei in New York. Welt der Reichen und Schönen und jeder Menge Neurosen. In dieser Serie wird köstlich cineastisch querzitiert. Und sie bietet selbst herrliche Vorlagen. Mein Favorit-Dialog: Staffel 8, Folge 6. Donna, empathische Seele der Kanzlei mit Ratschlägen für jeden in allen Lebenslagen, sitzt am Schreibtisch. Samantha, taffe Anwältin, sucht Donna auf. Sie will was loswerden. Donna: „Is this a rosé story or a martini story?” Samantha: „Whiskey!“

Also dieses Raster greift doch auch im normalen Leben, oder? Je nach Gesprächsinhalt, Gesprächspartner und Gesprächssituation drängt sich der passende Drink auf. Was braucht es etwa beim Thema Verliebtsein, Liebeskummer, Liebesaus? Bei Lästern, Geständnissen, Entscheidungen treffen? Das Zuordnen mag da ganz individuell sein. Rosé vielleicht für Leichtes, Lachen, Spaß haben. Whiskey am Ende eines Tages, um zu zweit oder mit sich allein den Kopf klar zu kriegen. Martini? Keine Ahnung.

Funktioniert selbstverständlich auch alkoholfrei. Wie viele Probleme wurden schon mit Kannen von Kaffee besprochen und bestenfalls gelöst? Wenn Sie es nicht weitersagen: Es gibt hier Kollegen, die setzen in Konferenzen schlicht auf lauwarmes Wasser. Und wie helfend kommt in aufwühlenden Momenten ein Tee daher. Wenn sich also Freunde, Kollegen oder Familie melden: Kaffee-Story, Bier-Story oder Rotwein-Story könnte schon die Richtung weisen. Donna und Samantha jedenfalls verabreden sich in einer halben Stunde in der Lobby und gehen aus für Whiskey-Wahrheiten.

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