Kolumne Unsere Woche Je exotischer, desto besser

Es gibt viele Tiere, die sich als Haustiere eignen. Doch müssen wir uns wirklich auch Exoten aus fernen Ländern nach Hause holen?

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: Robby Lorenz

Es war eine turbulente Woche in der Gemeinde Schiffweiler. Am Mittwoch hatten die Bewohner eines Mehrparteienhauses eine Schlange entdeckt. Nach einer Evakuierung des Gebäudes und einer groß angelegten Suchaktion fanden Rettungskräfte letztlich weitere lebende sowie tote Exemplare. Auch wenn letztlich keine Menschen zu Schaden kamen, so macht der Vorfall angesichts der toten Tiere doch betroffen. Und wirft zugleich viele Fragen auf. Warum werden solche Tiere überhaupt in den eigenen vier Wänden gehalten? Fernab von ihrem natürlichen Lebensraum. Ob nun Schlangen, Echsen oder Spinnen: Gehören solch exotische Tierarten in unsere Wohnzimmer? Tierschutzorganisationen wie Peta beantworten diese Frage seit Langem mit nein, fordern ein Verbot von Exoten als Haustiere.

Unabhängig davon erschreckt jedoch, dass man nicht grundsätzlich seine Sachkenntnis nachweisen muss, wenn man sich ein exotisches Tier zulegen möchte. Letztlich stehen dadurch Giftschlangen wie die Hornvipern aus Schiffweiler quasi auf einer Stufe mit Katzen, Hamstern oder Meerschweinchen. Ob mit einer solchen Pflicht Vorfälle wie in Schiffweiler verhindert werden könnten, ist nicht zu sagen. Doch ist dies nicht der einzige entscheidende Faktor. Denn am Ende erfordert der Umgang mit Lebewesen grundsätzlich ein Mindestmaß an Fachkenntnissen. Dabei sollte das Tierwohl  maßgeblich sein. Für viele Dinge sind in Deutschland behördliche Genehmigungen erforderlich. Nicht immer erschließt sich der Sinn und Zweck dahinter. In diesem Fall wäre er allerdings eindeutig.

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