Von Pferdeleuten und Leuten mit Pferden

Unsere Woche · In dieser Woche erreichte uns der Anruf einer Tierfreundin aus dem Landkreis. Es ging der sehr pferdekundigen Dame um eine Gruppe von Hengsten, Mutterstuten, Jungpferden und Fohlen. Allesamt von edlem Blut, wie sich die SZ bei einem Vor-Ort-Besuch und der Inaugenscheinnahme der Herde von der Zufahrtsstraße aus überzeugen konnte. Das Veterinäramt sei mit dem Fall befasst, mache Auflagen, dennoch sei der Zustand einiger Tiere weiter, so die Anruferin, bejammerswert: Rippen und Rückgrat sichtbar, Hungergruben über den Augen, wenig Milch für die Saugfohlen. Schatten ist ganz offensichtlich auf einigen der Koppeln ebenso Mangelware wie noch fressbares Gras. Dafür gibt es umso mehr Pferdeäpfel und die dazu gehörigen Fliegen und Bremsen, die den Pferden die heißen Tage zur Hölle machen. So weit, so schlecht.

Während sich so manche Pferdehalter wirklich krummlegen, damit ihre Huftiere ein artgerechtes stressfreies Leben führen können, lassen andere einfach den Dingen ihren Lauf. Frei nach dem Motto: Ein Guter hält's aus und um einen Schlechten ist es nicht schade.

Vielleicht lesen die Besitzer der suboptimal gemanagten Pferde diese Zeilen und fühlen sich zu mehr Engagement aufgerufen. Oder sie trennen sich von den Tieren, die bei anderen Haltern besser aufgehoben wären. Dann hätte sich der Einsatz der Tierschützerin und ihrer Mitstreiter für die Pferde gelohnt und dem ohnhin viel geforderten Amts-Veterinär bliebe weiteres Intervenieren erspart.

Merke: Früher gab es die echten Pferdeleute, heute zum Leidwesen der Tiere allzuviele Leute mit Pferden.

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