Kommentar Ein Ehrenamt, das Lücken schließt

Das sagt man ja so: Zum Glück ist noch nichts passiert. Sich aufs Glück zu verlassen, wenn es um die Sicherheit von Kindern geht, ist allerdings kein guter Ratgeber. Und es hat auch nicht immer etwas mit Glück zu tun, wenn noch kein Unglück geschehen ist.

 Marc Prams

Marc Prams

Foto: SZ/Robby Lorenz

Es liegt eher an Umsicht, Achtsamkeit und Vorsicht. Eigenschaften, die man von jedem Autofahrer erwarten kann, erwarten muss, die aber lange nicht jeder besitzt. Das zeigt sich nicht nur an der Ampel in Hüttigweiler, das zeigt sich in nahezu jedem Ort, wo rücksichtslose Fahrweise allzu häufig zu Unfällen, auch zu tödlichen Unfällen führt. Dann ist es da, das Unglück. Nur dann ist es zu spät.

Die Eltern in Hüttigweiler, die die Kinder mit dem „Laufenden Schulbus“ zur Schule bringen, sorgen dafür, ein solches Unglück abzuwenden, Gefahren zu minimieren. Mit ihrer Umsicht, ihrer Achtsamkeit. Natürlich gilt dies auch für die Schülerlotsen. Nicht nur in Hüttigweiler, sondern in jedem Dorf, in jeder Gemeinde und jeder Stadt, wo ehrenamtliches Engagement Lücken schließt, die sich sonst nicht schließen lassen. Und jetzt komme bitte niemand damit, dass „wir früher“ auch alleine zur Schule gegangen sind. Das stimmt, aber die Straßen, die ich überqueren musste, waren nicht überfüllt mit überhasteten Autofahrern, die in dem Trugschluss aufs Gas traten, mit jedem Zentimeter näher an der Stoßstange des anderen sei man früher auf der Arbeit. Da ist man geneigt zu sagen: Ein Wunder, dass nicht mehr passiert. Sich auf Wunder zu verlassen, wenn es um die Sicherheit von Kindern geht, ist allerdings auch kein guter Ratgeber.

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