Wochenkolumne Neunkirchen Liebling, hast du dein Testset dabei?

Testen, testen, testen. Eine Pandemie-Branche entwickelt Potenzial.

Kolumne zu Schnelltests und Testzentren während Corona
Foto: Robby Lorenz

Vor Jahren hieß es auf die Frage nach dem Berufswunsch oft „Irgendwas mit Medien“. Die Formulierung wurde zum geflügelten Wort. Heute müsste die Antwort auf diese Frage lauten: „Irgendwas mit Virus-Tester“. Um der Pandemie zu begegnen, gilt das Testen neben dem Impfen als Mittel der Wahl. Nur wenige werden widersprechen, dass sich auf diesem Weg die Virus-Ausbreitung verlangsamen lässt. Und mithin schießen gerade die Teststationen wie Pilze aus dem Boden. Schnelltests für den Hausgebrauch gibt es an der Discounter-Kasse. Wer im Netz das Stichwort eingibt, kann unter den ersten Treffern lesen: „Unser Sale zu Ostern: 20 Prozent auf alle Corona-Selbsttests.“ Klingt nach einem Schnäppchen. In der Branche sein Geld zu verdienen, scheint auf Sicht eine super Perspektive. Ob es in ein paar Wochen daheim heißt, wenn er oder sie zum Sport fährt: „Liebling, hast Du auch Deine Tests dabei?“ Einen für vorher, einen für hinterher bei zu Besorgnis neigenden Gemütern. Oder der Fluch an der Heckklappe des Autos, die Fußballschuhe in der Hand: „Verdammt, ich habe mein Test-Set daheim liegen lassen.“ Die Welt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten mit der fortschreitenden Digitalisierung rasant verändert. Die Pandemie wirkt wie ein Brandbeschleuniger. Das gesellschaftliche Leben ändert sich mit Lichtgeschwindigkeit. Dabei wirkt der Gedanke an das Corona-Set im Osterei zumindest für ältere Semester mehr als befremdlich. Das ist gerade alles ein bisschen wie schlechte 70er-Jahre-Science-Fiction. Die alten Filme hatten oft ein seltsames Ende, zumindest in der Erinnerung. Hoffentlich sieht es in der Realität ein bisschen besser aus.

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