Kolumne Apropos Abgepult im Saunamief

Die Welt wäre eine bessere, gäbe es keine Kriege und sonstige Katastrophen, meinte der Dichter Magnus Mahölimät kürzlich im finnischen Fernsehen. Es sei der Menschheit aber bereits geholfen, wenn Firmen nicht ständig neues Zeug mit kleinen Aufklebern versehen würden, die sich unmöglich rückstandsfrei abpulen ließen.

Kolumne zu Magnus Mahölimät
Foto: Robby Lorenz

Auf Twitter wurde Mahölimät dafür gefeiert. Zurecht. Im Austausch mit einer lieben Kollegin wurde die Liste an Dingen und Zeugs, wodurch die Welt eine bessere wäre, länger und länger. Feiertage etwa, waren wir uns einig, dürften nie mehr auf Sonntage fallen, E-Mails nicht mit der Anrede „Hey“ beginnen, und niemals wieder sollte ein Mensch in einen ungefüllten Berliner beißen müssen. Auch wäre die Menschheit ein gutes Stück weiter, wenn das Zitieren aus „Der kleine Prinz“, zu welchem Anlass auch immer, eine saftige Geldstrafe nach sich ziehen würde. Zudem müsste jemand eine Verpackung für Knäckebrot erfinden, die sich öffnen ließe, ohne sie komplett zu zerreißen. Und könnte man Einkaufswägelchen so lenken, ohne dass ständig ein Regal oder das eigene Schienbein im Weg wäre, wäre auch das ein Schritt in die richtige Richtung. Weiße Gummibärchen, auch da gab es keine Zweifel, sollten verboten werden, was zwingend auch für Autoaufkleber gelten müsste, auf denen steht, dass ein „Baby“ namens Malona, Brittney Cheyenne oder Tole Orge „on Board“ ist. Auch dürften die Ärmel von Pullovern beim Reinschlüpfen in die Jacke nicht mehr hochrutschen.

Mahölimät meinte an anderer Stelle, in einer besseren Welt käme niemand mehr auf die Idee, in der Sauna einen fahren zu lassen. In unserem mehrstöckigen Bürogebäude samt Lift ergänzten und schlossen wir die Liste mit dem Zusatz: im Fahrstuhl auch nicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort