Kolumne Das große Los gezogen Olympia 2024 und die Tücken mit den Tickets

An Eintrittskarten für die Olympischen Spiele in Paris zu kommen, ist schwierig – und extrem teuer.

Die olympischen Spiele finden 2024 in Paris statt. Foto: dpa

Die olympischen Spiele finden 2024 in Paris statt. Foto: dpa

Foto: dpa/Michel Euler

Als sportbegeisterte Familie nehmen wir die vom saarländischen Sportminister Reinhold Jost angekündigte Kampagne „Olympia 2024“ sehr ernst. Erläutert hat er diese vor sechs Wochen unter anderem mit diesen Worten: „Es geht darum, die olympische Strahlkraft für das Saarland zu nutzen, indem wir es als Tor zu Frankreich, Paris und diesem sportlichen Weltereignis präsentieren.“

Diese Strahlkraft spürten wir sehr deutlich und bewarben uns bereits  Anfang Januar 2023 auf der Homepage des Internationalen Olympischen Komitees für den Ticketverkauf. Dann wurde es spannend, denn wir waren zwar erfolgreich registriert, mussten aber darauf hoffen, auch als Gewinner gezogen zu werden. Die Euphorie war groß, als wir vor einer Woche eine Mail erhielten mit der Aufforderung: „Make your games packs“. Wir hatten  das große Los gezogen und hatten 48 Stunden Zeit, Ticketpakete zu erwerben.

Die Auswahl an olympischen Sportarten ist groß. Von A wie Archery (Bogenschießen) bis W wie Wrestling (Ringen). Wir hatten schon eine Vorauswahl getroffen und wollten beim Handball, Tennis und Beach-Volleyball mitfiebern. Die günstigste Preiskategorie wurde mit 24 Euro, die teuerste mit 200 Euro angegeben. Doch dann kam die Ernüchterung. Für alle Sportarten waren nur die teuersten Karten zu buchen. Zum Beispiel für eineinhalb Stunden Beach-Volleyball im Eiffelturm-Stadion 200 Euro, pro Person natürlich. Oha. Und Handball nur noch Tickets für die Endrunde, die allerdings nicht in Paris, sondern im 230 Kilometer entfernten Lille stattfindet. Für Tennis waren null Karten erhältlich.

Da auch noch für Anreise, Verpflegung und Übernachtung hohe Kosten anfallen würden, haben wir das Projekt Olympia Paris live vor Ort enttäuscht ad acta gelegt. Als Trost werden wir zum von Minister Jost angekündigten „Para-/Olympischen Dorf“ in Saarbrücken inklusive Fanmeile pilgern. Vom 26. Juli bis 11. August 2024 soll Saarbrücken das „Tor“ zu Paris sein. Das werden wir dann durchschreiten. Mit der Roschtwurscht in der Hand statt den Austern auf dem Dach.

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