Kolumne Apropos Rasende Radler, radelnde Raser

Vor kurzem bin ich geblitzt worden. In einer kleinen saarländischen Stadt; der Name tut nichts zur Sache. Jedenfalls gibt es da eine Tempo-30-Zone, die in Abständen immer wieder mal von einem Blitzer bewacht wird.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: Robby Lorenz

Weil sie leicht abschüssig ist, rollt das Auto ganz leicht quasi von selbst und nahezu unbemerkt über die erlaubte Geschwindigkeit, ohne dass man groß Gas gibt. Mein Auto hatte 37 Stundenkilometer drauf, nach Abzug der Tachotoleranz; Kostenpunkt: 30 Euro. So weit, so ärgerlich, aber korrekt. Na gut. Man ist ja lernfähig. Seitdem achte ich immer darauf und fahre mit „Strich 30“ durch die Gefahrenzone.

Und traute meinen Augen nicht, als ich doch vor einigen Tagen, korrekt mit dem Fuß auf der Bremse und Tempo 30 am Blitzer vorbei rollte und dabei – zack! – links von einem E-Bike-Fahrer überholt wurde.

Es verschlug mir glatt die Sprache (und das will was heißen). Der rasende Radler geriet hurtig außer Sicht und mein erster Gedanke war: Der hat doch ‘n Rad ab. Und dann: Ungerecht! Den blitzt natürlich keiner! Hat ja kein Kennzeichen. Und den Helm als Tarnkappe. Dabei ist der doch auch zu schnell! Eigentlich sind die Dinger doch gedrosselt, dass sie höchstens 25 Stundenkilometer fahren – aber bei entsprechendem technischem Wissen kann man sie natürlich tunen. Der radelnde Raser hat sich wahrscheinlich ins Fäustchen gelacht.

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