Es gibt auch sehr gute Argumente, einen Hund mit ins Büro zu nehmen. Es ist nämlich erwiesen, dass Hunde im Büro die Produktivität und das Wohlbefinden der Arbeitnehmer erheblich steigern. Wenn ich den Hund gelegentlich streichele, gibt das uns beiden ein gutes Gefühl. Ich werde entspannter und kann anschließend konzentrierter und produktiver weiterarbeiten. Auch Hunde können von der Mitnahme ins Büro profitieren: Sie sind weniger alleine, genießen die Nähe ihrer Bezugsperson und bekommen von vielen Menschen Zuwendung und Unterhaltung.

 So weit die Theorie. Seit ein paar Wochen dürfen wir in der Redaktion die Praxis testen, weil eine Kollegin ihren sehr betagten Hund nicht mehr allein zu Hause lassen möchte. Lars, so heißt unser neuer, vierbeiniger Kollege, ist sehr groß, sehr gutmütig und bei allen sehr beliebt. Und klug. Er hat nämlich innerhalb kürzester Zeit einen Lieblingsplatz erkoren, zu Füßen der Redaktionssekretärin. Wenn Lars mit seinen tiefbraunen, melancholischen Augen zu ihr aufschaut, kann sie einfach nicht widerstehen. In der  Schreibtischschublade, in der sie früher Schokolade für die Kollegen auf Vorrat hatte, stapeln sich jetzt Hundeleckerlis für den blonden Labrador. Die bekommt Lars – natürlich in Absprache mit dem Frauchen – von Zeit zu Zeit.

Eine Sorte Leckerli scheint Lars jedoch nicht so gut zu bekommen. Bemerkbar macht sich diese kleine Unverträglichkeit durch das Entweichen von Gasen aus dem Darm, umgangssprachlich auch Pupsen genannt. Wie praktisch, dass während der Corona-Pandemie das Lüften der Büros zur Selbstverständlichkeit geworden ist.