Gedanken im Stau Morgens auf Abwegen

Die A 8 bei Neunkirchen-Oberstadt ist gesperrt – auch Nicht-Neunkircher haben es gemerkt, wie die kilometerlange Lkw- und Auto-Schlange beweist. Deshalb habe ich in den letzten Tagen erheblich mehr von der Stadt gesehen als in den vergangenen Monaten zusammen.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Denn die Wahl heißt: anstehen oder fahren – auf diversen Um- und „Schleichwegen“. Wenn ich also dem entschleunigenden und kontemplativen Element, das das Anstehen im Stau bestenfalls mit sich bringt (endlich mal Zeit, die Lieblingsmusik oder ein Hörbuch zu hören), nichts abgewinnen kann, heißt es: Auf zu neuen Wegen. Vier Varianten stehen derzeit zur Wahl, drei habe ich bereits getestet.

Und statt wie sonst mit Tempo 100 über die Autobahn zu huschen, unterwegs so manches entdeckt: putzige Eichhörnchen, echt leckere Brötchen aus einer Bäckerei, von der ich vorher nichts wusste, gruselige Halloween-Gestalten in einem Kreisel, beeindruckende Vorgarten-Gestaltungen in Vororten. Ein Schild am Bus an der Ampel nebendran: „Maskenpflicht im ÖPNV seit 27. 04. 2020 (echt, so lange schon? – wie die Zeit vergeht). Tja, apropos, das ist ein Manko: der Zeitfaktor. Für eine Strecke, die vorher rund eine Viertelstunde beanspruchte, sind wir nun locker 20 Minuten länger unterwegs. Und natürlich kennen die Schleichwege auch andere Autofahrer, so dass es da nicht unbedingt schneller geht. (Per ÖPNV übrigens wären wir um diese Zeit trotzdem noch länger unterwegs.)

Vielleicht stellen  wir uns morgen mal wieder in der Schlange an. Oder testen Streckenvariante 4.  Die Baustelle bleibt ja noch eine Zeitlang erhalten. In diesem Sinne. gute Nerven, gute Fahrt.

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