Kolumne Jetzt zählt die Zukunft

In Hüttigweiler war emotional der sprichwörtliche Teufel los. Schwester Ulrika vom Mainzer Marienorden muss gehen. Nach 44 Jahren. Nach vier Jahrzehnten der Pflege bedürftiger Menschen in Hüttigweiler. Die 74-Jährige ist die gute Seele des Orts. Allseits beliebt. Nur beim Illinger Pfarrer offenbar nicht. Er rede seit zwei Jahren kein Wort mehr mit der Schwester, sagt diese. Nun sagen einige in der Gemeinde, der Pfarrer sei eifersüchtig auf Ulrika gewesen. Da sie ja viel beliebter sei als der Pfarrer. Daher habe er an ihrer Abberufung aus Hüttigweiler maßgeblich mitgearbeitet. Was der Geistliche abstreitet.

Kolumne: Jetzt zählt die Zukunft
Foto: SZ/Roby Lorenz

In Hüttigweiler war emotional  der  sprichwörtliche Teufel los. Schwester Ulrika vom Mainzer Marienorden muss gehen. Nach 44 Jahren. Nach vier Jahrzehnten der Pflege bedürftiger Menschen in Hüttigweiler. Die 74-Jährige ist die gute Seele des Orts. Allseits beliebt. Nur beim Illinger Pfarrer offenbar nicht. Er rede seit zwei Jahren kein Wort mehr mit der Schwester, sagt diese. Nun sagen einige in der Gemeinde, der Pfarrer sei eifersüchtig auf Ulrika gewesen. Da sie ja viel beliebter sei als der Pfarrer. Daher habe er an ihrer Abberufung aus Hüttigweiler maßgeblich mitgearbeitet. Was der Geistliche abstreitet.

Fest steht: Da reden derzeit Menschen übereinander - nur miteinander reden sie wohl nicht mehr. Da scheint im Zwischenmenschlichen was im Argen zu liegen. Und wenn irgendwas zwischen zwei Menschen im Argen liegt, das wissen wir ja alle, geht das Menschliche in Gedanken und Handeln ja bisweilen mal gerne verloren. Genau das scheint nun in Hüttigweiler passiert zu sein.  Und die Menschen, denen Ulrika Gutes Tat, bleiben auf der Strecke. Bei der Verabschiedung von Ulrika in einem Hüttigweiler Gasthaus stiegen die Emotionen jedenfalls noch einmal bis in den Himmel. Tränen,  Blicke, Erinnerungen, Dankbarkeit; Kirchenaustritte, um gegen ihre Abberufung zu protestieren. Schwester Ulrika wollte kein schlechtes Wort verlieren. Will, dass die Sache in sich und auf sich beruht. Sie schaut in die Zukunft, die für sie  nicht mehr in Hüttigweiler liegt.

Dennoch: Nach  diesen schwierigen Zeiten kann man den  betroffenen Menschen   nur wünschen, dass  wieder ein Dialog in Gang kommt. Denn nur so  kann der  Teufel wieder eingefangen werden.

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