Im Sommer durchspielen statt im Winter frösteln?

Nachschuss · Haben Sie sich am letzten Sonntag auch durch das Spiel ihres Vereins kämpfen müssen? Bibbernd an der Barriere stehen, fröstelnde Fußballer sehen, zitternd in der Halbzeit den Weg zum Glühwein ins warme Clubheim antreten?

Oder sind Sie gleich im Clubheim geblieben oder gar zuhause im Warmen? Ja, angesichts der bitteren Kälte beim letzten Spieltag des Jahres am vergangenen Wochenende kommt die Winterpause schon wohl zur rechten Zeit.
In diesem Zusammenhang bin ich vor Kurzem von einem nicht so fußball-affinen Menschen gefragt worden, warum man nicht schon im November aufhört und dann von März an den warmen Sommer durchspielt. Eine sehr gute Frage. Und eine sehr alte Frage zudem. Es gibt ja schließlich auch Länder, die mit dem Kalenderjahr spielen. Meist sind das aber ganz kalte Länder wie Russland oder Skandinavien. Allerdings geht das Ganze bei uns in Deutschland leider nicht. Es muss ja alles mit den Spielplänen von Champions League, Europa League, deren Qualifikationen, mit Weltmeisterschaften und Europameisterschaften harmonieren. Rahmenterminkalender nennt sich dann die Vorgabe. Und dort hineingepresst ist auch der Amateurfußball.
Harmonieren hin oder her, mit warmen Händen harmonieren Fußballspiele bei Temperaturen um den Gefrierpunkt jedenfalls nicht. Es gibt allerdings auch Länder, die noch "härter drauf" sind als wir hier im Saarland oder in Deutschland. In England wird zum Beispiel komplett durch den Winter durchgespielt. Und auch im benachbarten Belgien kicken beispielsweise die oberen fünf Ligen bis kurz vor Weihnachten, um nach gerade mal rund zwei Wochen Pause Anfang Januar weiterzuspielen.
Alle Diskussionen helfen aber nix, es ist ein bisschen wie bei der Uhrumstellung mit der Winterzeit: Es gibt nun mal einfach die Winterpause, basta. Insofern wünsche ich allen Fußballspielern, Lokalfußballfans und frierenden Fans eine schöne Winterpause.

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