Ärger ohne Ende Höchste Zeit für Plogger
Plogging? Das ist eine neue Sportart, bei der Joggen und (Plastik-) Müll aufsammeln in einem Aufwasch erledigt werden. Aus Joggern, die vergleichsweise sinnlos (der beste Ehemann von allen möge mir verzeihen!
) und nur der eigenen Fitness verpflichtet, vor sich hin rennen, werden folgerichtig Plogger. Und die werden wirklich dringenst gebraucht, was wirklich völlig ironiefrei gemeint ist. Ob es für diese Art der Freizeit-Betätigung nun wirklich des neuen Begriffs „Plogging“ bedurft hätte, sei dahingestellt. Fakt ist, die Wortschöpfung stammt aus Schweden. Da heißt „plocka up“ nämlich soviel wie „pflücken“ oder „aufheben“. Da war es zum Plogging nicht weit.
Die guten Plogger werden viel zu tun haben, denn parallel zu ihrem Trendsport steigert sich auch die Lust der Leute, die Landschaft zu vermüllen, rasant. Nehmen wir als Beispiel die Landstraße zwischen Uchtelfangen und Mangelhausen. Sie führt durch ein Waldstück und könnte so eigentlich ganz idyllisch sein. Könnte. Denn seit Wochen mehren sich die Spuren unserer Zivilisation, die ohne Plastik nicht auszukommen scheint. Prall gefüllte Gelbe Säcke liegen im Straßengraben, nach kurzer Zeit verteilen sich Flaschen, Tierfutter-Dosen, Windeln und anderer Ekel-Kram großflächig.
Ein weites Feld für Plogger also. Ausgerüstet mit Gummihandschuhen, einem Greif-Instrument und einem Beutel (bitte kein Plastik!) werden sie zu echten Natur-Freunden, statt nur Natur-Nutzer zu sein. Eine ältere Dame hat es dieser Tage übrigens vorgemacht. Der joggende Gatte beobachtete sie beim Aufräumen von gut 100 Meter Straßen- und damit Waldrand. Das Laufen hat sie sich dabei zwar geschenkt, aber der Effekt fürs Grün war der selbe. Applaus!