Apropos: Manchmal brauchts Geduld Die Sache mit der Geduld

Seit Wochen schon schleiche ich um das reduzierte Besteckset für sechs Personen im Supermarkt herum. Drei Pakete liegen dort, seit Wochen scheinbar verschmäht von der Kundschaft. Ich bin fest entschlossen, ebenfalls so zu tun, als ob mich diese wunderschönen goldenen Messer, Gabeln und Co. nicht im Geringsten interessieren.

Foto: Robby Lorenz

Foto: Robby Lorenz

Foto: SZ/Robby Lorenz

Man muss nur lange genug warten, dann wird sicher eine weitere Preisreduzierung erfolgen, bin ich überzeugt

Doch dann passiert etwas völlig Unerwartetes: Beim nächsten Einkauf liegt nur noch ein Paket im Regal, allerdings noch immer zum selben Preis. Schnell schlage ich zu, schließlich will ich mir diese letzte Chance nicht entgehen lassen, und so bin ich bereit, den ausgezeichneten Preis zu zahlen.

Zu Hause angekommen, erzähle ich stolz, dass ich mir das goldene Besteck – das letzte seiner Art – gesichert habe. Mein Sohn schaut meine Tochter an. Der Blick meiner Kinder erinnert mich urplötzlich daran, dass ich ihnen vor einiger Zeit von eben jenem wunderschönen Set erzählt habe. Und dass bald mein Geburtstag ist, ist ja schließlich auch kein Geheimnis. Nun ja, dann lade ich vermutlich eben ab sofort immer ein paar Leute mehr ein, ausreichend goldenes Besteck ist ja vorhanden.

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