Kolumne Apropos Corona – und alles digital . . .

Und da ist er, mein Genesenen-Ausweis, korrekt das „Digitale Covid-Zertifikat der EU“. Druckfrisch, auf Papier. Eine Anleitung zum Falten ist auch auf dem A4-Blatt aufgedruckt, so dass das Dokument tatsächlich wie ein Pass aussieht.

Kolumne Apropos Corona und die Digitalisierung
Foto: dpa/Marcus Brandt

Aber es will kaum jemand bei der Einlasskontrolle diese Papier-Version sehen. Die meisten wollen nur den QR-Code des Zertifikats auf dem Handy.

An Nachweisen in Sachen Corona kommt ja so manches zusammen im Laufe der Zeit, nach fast zwei Jahren Pandemie. Corona bringt nämlich auch ganz schön viel Bürokratie mit sich. Und erfordert ein gerüttelt Maß an Technikkenntnis.

Wohl dem, der keine Berührungsängste hat mit Internet, Smartphone und Computern, E-Mail, Online-Buchungen, Apps, Barcodes und QR-Codes, Scannern, digitalen Zertifizierungsdateien, Hotlines, Kontaktformularen etcetera pp. Und/oder Kinder, Enkel, Freunde, Verwandte hat oder auf nette Menschen beim Arzt, in der Apotheke oder beim Gesundheitsamt trifft, die einem auch mal durch den Online- und Bürokratie-Dschungel helfen. Damit auf dem Handy auch immer das richtige Dokument ist und oben liegt (nichts peinlicher, als wenn man suchen muss: „Wo ist es denn nur? Das war, ach nee, der Test – Moment, ich hab’s gleich…“, während die Schlange hintendran immer länger wird).

Zu schade, dass das Zertifikat in Deutschland jetzt nur noch drei Monate gültig ist. Im Rest Europas gilt es sechs Monate. Und diese Schwyzzer! Da haben sie in der Schweiz schon tolle Berge, leckere Schokolade, direkte Demokratie mit vier Abstimmungssonntagen pro Jahr – und das schweizerische Genesenzertifikat gilt zwölf Monate. Ja, verhalten sich denn die Antikörper jenseits der deutschen Landesgrenze anders, fragt man sich da? Eins ist sicher: ob geimpft, genesen, getestet, geboostert – das nächste Zertifikat kommt bestimmt.

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