St.Wendel/Neunkirchen. Ein dubioser Fall beschäftigt die Beamten der St. Wendeler Polizeibezirksinspektion: Eine junge Schweizerin zeigte einen Raub an, lässt aber seitdem nichts mehr von sich hören. Auch ihr Begleiter ist seit der Tat unauffindbar. Dennoch sitzen jetzt die vier mutmaßlichen Täter im Ottweiler Jugendgefängnis.Nach bisherigen Ermittlungen hatte das Opfer, eine 17 Jahre alte Schweizerin, die in Paris als Model arbeitet, einen Kurzurlaub im St.Wendeler Land verbracht und dort eine Ferienwohnung gemietet. Bei der Abreise wartete sie mit einem Begleiter - vermutlich ebenfalls Schweizer - gegen 18.10 Uhr am Samstag, 9. Januar, am Bahnhof in St.Wendel auf ihren Zug. Dabei wurden die beiden von vier jungen Männern angesprochen. "Die lockten ihre Opfer in den hinteren Bereich des Bahnhofs", so die Polizei. Dort wollten die Angreifer die beiden Besucher mit Pfefferspray außer Gefecht setzen. Der Begleiter des Models konnte aber flüchten, ließ die Frau allein zurück. Die Täter brachten sie zu Fall und entrissen ihr die Handtasche. Die Leichtverletzte meldete den Vorfall umgehend bei der nahe gelegenen Polizeidienststelle und reiste daraufhin ab. Seitdem herrscht Funkstille zwischen ihr und den saarländischen Ermittlern. "Kommissar Zufall" half dann: Der Betreuer einer Jugendwohngruppe in St..Wendel machte die Beamten zwei Tage später auf einen fremden Geldbeutel aufmerksam, den er bei einem seiner Schützlinge entdeckt hatte. Es war der der Schweizerin.Ein Haftrichter schickte den 16-Jährigen in Untersuchungshaft, wo er einige Tage später die Namen seiner mutmaßlichen Komplizen nannte. Die wurden gestern vernommen, nachdem Ermittler bei ihnen weiteres Diebesgut des Überfalls entdeckt hatten. "Alle sind geständig", so die Polizei. Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich um einen Mann (18) aus Nonnweiler, einen 17-Jährigen aus Neunkirchen und einen 19 Jahre alten Wormser ohne festen Wohnsitz. Alle vier sind der Polizei wegen anderer Straftaten bekannt. hgn