Skatepark im Wagwiesental Jugendbeirat: Neunkircher Skatepark ist marode

Neunkirchen · Aktivisten wollen sich jetzt an Stadtrat wenden für neue Anlage im Wagwiesental.

 Der Jugendbeirat der Stadt Neunkirchen hat sich den Skatepark im Wagwiesental angeschaut und sagt, er sei nicht mehr zu gebrauchen. Das Foto zeigt die Teerfläche.

Der Jugendbeirat der Stadt Neunkirchen hat sich den Skatepark im Wagwiesental angeschaut und sagt, er sei nicht mehr zu gebrauchen. Das Foto zeigt die Teerfläche.

Foto: Julian Sieren

Mitglieder des Jugendbeirats haben sich die Skateanlage im Wagwiesental ganz genau angeschaut. Dort fand ein Austausch mit dem städtischen Leiter der Abteilung „Entsorgung und technische Dienste“, Harald Schmidt, und Vertretern des Skateboardvereins Neunkirchen statt. Das schreibt der Jugendbeirat in einer Mitteilung.

Ziel des Treffens war es demnach, eine Lösung für den maroden Skatepark zu finden. Die Ausstattung des Parks ist mittlerweile sehr spärlich, hiervon ist nur noch eine Halfpipe übriggeblieben. Da außerdem die alte Teeroberfläche mit Schlaglöchern durchsetzt und insgesamt sehr uneben sei, stelle sie insbesondere für Kinder ein Sicherheitsrisiko dar, so der Beirat. An Stellen, wo vorher Elemente standen, schauen alte Fundamente heraus oder ganze Teilflächen haben sich gleich um mehrere Zentimeter abgesetzt.

„Um eine grundlegende Erneuerung des kompletten Parks wird man nicht herumkommen“, sagte Abteilungsleiter Schmidt. Zur Debatte stand, ob eine Erneuerung der Asphaltdecke und das Aufstellen neuer und alter Elemente den Anforderungen an einen modernen Skatepark gerecht werden kann. „Diese Bauweise entspricht nicht mehr dem aktuellen Standard“, stellt der Vorsitzende des Neunkircher Skateboardvereins, Olli Drechsler, klar. Heutzutage werden Skateparks komplett in Betonbauweise erstellt. Das heißt, dass die Elemente direkt beim Bau in den Beton eingebaut werden und Formationen direkt aus Beton gegossen werden. Anlagen dieser Bauart weisen eine deutlich längerer Nutzungsdauer auf und sind in der Unterhaltung wesentlich günstiger, da beispielsweise keine „Holzelemente“ ausgetauscht oder neu lackiert werden müssen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil einer Beton-Lösung liegt in der deutlich geringeren Lärmbelastung bei Benutzung, da nicht auf Holzbrettern mit Hohlraum gefahren wird, sondern auf massivem Untergrund.

In Neunkirchen hat sich gerade ein Skateboardverein gegründet, dem bei Gründung schon über 40 Mitglieder angehören. Um dieser Gruppe an Kindern und Jugendlichen angemessene Trainingsmöglichkeiten vor Ort zu bieten, ist es nach der Einschätzung des Jugendbeirats dringend notwendig, in der Stadt diese Möglichkeit bereit zu stellen. „Bisher müssen die vielen Skater in die Skatehalle des Jugendzentrums „Haus am See“ in Wiebelskirchen oder auf andere Skateparks in der Region, zum Beispiel nach St. Wendel, ausweichen“, erläuterte Drechsler.

„Die aktuelle Situation im Wagwiesental ist für die zweitgrößte Stadt im Saarland ein Armutszeugnis. Viele, auch deutlich kleinere Gemeinden bieten ihren Jugendlichen wesentlich bessere Bedingungen. Wir sollten das wachsende Interesse in Neunkirchen am Skaten und Aktivitäten im Freien fördern und endlich einen Skatepark bauen, der heutigen Standards gerecht wird“, erklärt der Vorsitzende des Jugendbeirats, Julian Sieren.

Der Beirat sieht auch einen integrativen Charakter. Kinder aus Zuwandererfamilien oder Flüchtlinge kommen beim gemeinsamen Skaten mit anderen Jugendlichen zusammen und knüpfen Kontakte. „Jugendliche brauchen einen Ort, an dem sie sich außerhalb der Schule und Zuhause treffen und ihren Freizeitaktivitäten nachgehen können“, sagt Sieren weiter. Die Neunkircher Skategemeinde ist nicht nur groß, sondern auch erfolgreich. Benedikt Schmidt zum Beispiel, Mitbegründer des Skatevereins, könne auf viele erfolgreiche Platzierungen nationaler Skatewettbewerbe zurückblicken, so der Beirat in seiner Mitteilung. Er  wolle sich an die Fraktionen im Stadtrat richten in der Hoffnung, dass Geld in den Haushalt eingestellt wird für eine vernünftige Anlage.

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