Ins Kolosseum mit Gershwin

Eppelborn. "Die Trompeten müssen an dieser Stelle ganz entspannt spielen." Christoph Schorr, Dirigent des Instrumentalvereins Eppelborn, ging beim Einspielen rund eine Stunde vor Beginn des Frühlingskonzertes seines Orchesters am Sonntagabend noch einmal die "kritischen" Stellen durch

Eppelborn. "Die Trompeten müssen an dieser Stelle ganz entspannt spielen." Christoph Schorr, Dirigent des Instrumentalvereins Eppelborn, ging beim Einspielen rund eine Stunde vor Beginn des Frühlingskonzertes seines Orchesters am Sonntagabend noch einmal die "kritischen" Stellen durch. Eine knappe Dreiviertelstunde blieb den Musikern jetzt noch, um sich von ihrem Mann am Taktstock den allerletzten Schliff für die kommenden musikalischen Stunden im Big Eppel verpassen zu lassen. Und Schorr legte Wert auf jede Note: "Konzentriert Euch auf den ersten Ton", betonte der Kreisdirigent. "Der muss stimmen, der ist entscheidend." Wie sehr sich der Klangkörper die Worte zu Herzen nahm, durften die knapp 300 Zuschauer dann beim frühabendlichen Konzert erleben. Das große Orchester nahm sein Publikum mit auf eine über einstündige Reise durch Amerika - mit zwei kurzen Abstechern nach Persien und ins italienische Rom. Los ging's mit einer Fahrt entlang der Appalachen, einem Mittelgebirge im Osten Nordamerikas. Anschließend machte das Orchester in seinen schmucken Bergmannsuniformen einen Abstecher "Auf einen persischen Markt" und begegnete dort Kameltreibern, Gauklern, Bettlern und einer waschechten Prinzessin. Der Rückweg nach Amerika führte das Orchester zunächst über Rom. Hier verzückten die Musiker mit einem Abstecher zum Kolosseum ("Il Colosseo"). Zurück über den großen Teich besuchte man zunächst mit den "American Riversongs" verschiede Flüsse und Flusslandschaften, anschließend waren die Musiker zu Gast auf einem Gershwin-Konzert. Ein Besuch des Musicals "Evita" durfte ebenso wenig fehlen wie ein abschließender Abstecher ins Kino in den allerersten Rocky-Film und seiner Titelmelodie "Gonna fly now". Doch nicht nur Christoph Schorr hatte sein Orchester hervorragend auf den Abend vorbereitet. Auch das Jugendorchester unter der Leitung von Claudia Wälder-Jene, das den Konzertabend eröffnete, bot eine tolle Leistung. Zudem hatten sich die Nachwuchsmusiker noch allerlei Überraschungen fürs Publikum einfallen lassen. So musizierte beim "Plumber Samba" eine vierköpfige Klempnertruppe mit Hämmern auf Rohren. Und die "Sakura Variations" führten die Zuschauer nicht nur musikalisch nach Japan, sondern auch malerisch. Zwei der jungen Orchestermusiker hatten nämlich zu jedem der vier Themen des Musikstückes Bilder auf große Leinwände geschaffen, die unter anderem einen schlafenden Drachen und eine wilde Tänzerin zeigten. Auf dem Programm des Jugendorchesters stand darüber hinaus der Queen-Titel "Crazy little thing called love", ein "Celtic Dance", Musik aus dem Musical "Wicked" sowie aus "Hannah Montana".

Hintergrund Fünf junge Musiker hatten am Sonntagabend ihren ersten Einsatz für das große Orchester: Vera Scherer, Linda Scherer, Daniel Ewen, Sebastian Busch und Lukas Ewen. Im Jugendorchester war Constantin Lorang zum ersten Mal mit von der Partie. mgs

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