In Neunkirchen dem Ende des Zweiten Weltkrieges gedacht

Neunkirchen. Beschriftete weiße Tapetenbahnen wiesen den Weg in den Hammergraben. Dort gedachten Samstagmittag knapp 80 Menschen der Beendigung des Krieges vor 65 Jahren

Neunkirchen. Beschriftete weiße Tapetenbahnen wiesen den Weg in den Hammergraben. Dort gedachten Samstagmittag knapp 80 Menschen der Beendigung des Krieges vor 65 Jahren. "Auch Dich haben sie schon genauso belogen, so wie sie es mit uns heute immer noch tun": Mit dem verblüffend aktuellen Hannes Wader-Song gab Liedermacher Rainer Rodin die Richtung vor für die vom Forum für Freiheit, Demokratie und Antifaschismus einberaumte Kundgebung. Erster Gastredner war Bürgermeister Jörg Aumann. Persönlich bewegt, rechnete er mit dem Einsatz deutscher Truppen in Afghanistan ab. Dafür erntete er spontanen Beifall. Pfarrerin Britt Goedeking regte an, "weiter Träume zu haben von dem, was noch nicht ist" und "den Ordnern der Welt" zu misstrauen. "Seid unbequem, seid Sand im Getriebe der Welt", zitierte sie Günter Eich. IG Metall-Vertreter Simon Geib erinnerte daran, dass der 8. Mai in Deutschland bis zur Weizsäcker-Rede 1985 als Tag der Kapitulation und Niederlage galt. Besonders wachsam sein müsse man 2010 angesichts der "Ähnlichkeit mit der Vorkriegszeit". Wirtschaftskrise, Hetzkampagnen, Gier und rechtsextreme Parteien finden sich damals wie heute. Deutschtümelei und Geschichtsverklärung sagte Andreas Philippi von der 2009 gegründeten Neunkircher Jugendgruppe L'Equipe anifasciste den Kampf an. Nach einem "Wehret den Anfängen"-Aufruf von Moderator Georg Jung klang die Veranstaltung mit einem letzten Anti-Kriegs-Lied aus. nig

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort