Immer wieder Vorhänge ins Bild gesetzt

Neunkirchen. Vorhänge, nichts als Vorhänge: Es sollte etwas Alltägliches sein, sagt dazu der Maler Markus Weis und darüber hinaus eine "alltägliche Situation des Schauens" zeigen. So wirklich das scheint, so erfunden ist es. Schließlich geht es in seiner Ausstellung in der Städtischen Galerie Neunkirchen um Malerei

Neunkirchen. Vorhänge, nichts als Vorhänge: Es sollte etwas Alltägliches sein, sagt dazu der Maler Markus Weis und darüber hinaus eine "alltägliche Situation des Schauens" zeigen. So wirklich das scheint, so erfunden ist es. Schließlich geht es in seiner Ausstellung in der Städtischen Galerie Neunkirchen um Malerei. Der Titel seiner Ausstellung "Don't touch", nicht berühren, ist reine Vorsichtsmaßnahme, denn was echt aussieht, ist alles gemalt. "Zusammen gesampelt", sagt Markus Weis über seine Art, mit Vorhängen, Fenster und Stühlen Bildräume zu gestalten. Das heißt, er hat die einzelnen Bildelemente zusammengestellt und dabei darauf geachtet, dass seine "Räume nüchtern und kühl" wirken. Markus Weis, der an der Kunstakademie Arnheim studierte und heute in Berlin lebt, hat dafür die aus seinen Studienjahren vertraute Stillleben-Malerei mit Obst, Blumen Schädel und Weingläsern für sich genutzt. Und es mit Vorhangstoffen oder der Maserung eines Holzbodens doch anders gemacht: "Hier ist das eine andere Form mit viel mehr Spannung, mehr Reduktion und viel konstruierter", beschreibt er seinen Ansatz. In Serie zeigt er über Stuhllehnen geworfene Vorhänge in edlen Farben, knitternden Stoff, und nennt die Werkgruppe "Tempo". Den Titel erklärt er mit dem "relativ zügigen" Malvorgang. Der Vorhangstoff bleibt dabei Illusion und das in einigen Bildern vor dem Fenster auftauchende Gestrüpp ist "so ein Vorwand zum Malen" und Hinweis darauf, dass die Vorhänge ein Fenster umrahmen. Der Kontrast interessiere ihn, meint er. Neuerdings lässt er auch diese Szene weg und zeigt nur den reinen Faltenwurf, doch die Verbindung zum realen Vorbild schwingt immer noch leise mit. Bleibt die Frage, ob bei so viel Sorgfalt auch zuhause Vorhänge ihren Platz haben: "Nein", erklärt er, "wir haben keine."Ausstellung bis zum 23. November. Öffnungszeiten Dienstag, Mittwoch, Freitag von 10 bis 12.30 und von 14 bis 17 Uhr. Donnerstag von 10 bis 12.30 und von 14 bis 18 Uhr, Samstag von 14 bis 17 Uhr. Sonntag. Und an Allerheiligen von 14 bis 18 Uhr. Katalog: acht Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort