Wo bleiben bloß die Angelfreunde?

Illingen · In einer Sommer-Serie stellt die SZ Weiher im Kreis Neunkirchen vor. Als letztes von zwölf Stillgewässern ist der Weiher an der Fischerhütte Rötelhümes in Illingen an der Reihe. Wer sich für den Angelsport begeistert, ist dort genau richtig.

 Ein Paradies für Spaziergänger und Naturfreunde ist die idyllische Umgebung des Illinger Angelweihers. Foto: Andreas Engel

Ein Paradies für Spaziergänger und Naturfreunde ist die idyllische Umgebung des Illinger Angelweihers. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Unscheinbarer geht es kaum. Wer auf Google Maps den Wegabschnitt sucht, der zu unserem letzten Weiher führt, liest nur noch "Unnamed" (Ohne Namen). Immerhin steht am Gewässer selbst die Bezeichnung "Hesselbrunnen".

An der Grenze zwischen Illingen und Uchtelfangen liegt er, der so schwer auffindbare Weiher des Angelsportvereins Illtal. Den Verein selbst gibt es seit 1973. Drei Jahre später entstand die Schutz- und Lagerhütte "Rötelhümes", die ausschließlich den Vereinsmitgliedern vorbehalten ist. Im Innern der Hütte ist Platz für 50 Personen, Tische und Bänke gibt es für rund 80 Personen im Freien. Von Auslastung jedoch keine Spur, denn die Mitglieder schwinden. Vor zehn Jahren waren es noch 90, heutzutage sind 50 Mitglieder übrig geblieben. Dieses Phänomen sei bei vielen Vereinen zu beobachten, sagt Kassierer Helmut Jochum. "Dabei zahlt man bei uns im Jahr gerade einmal 46 Euro Mitgliedsbeitrag", sagt der 70-Jährige. Trotzdem begeistern sich immer weniger Menschen für den Sport, der viel Geduld erfordert.

Nach seiner Gründung übernahm der Verein die Pacht und Pflege des Weihers. Auch um die weiter südlich gelegene Weiheranlage Mettelbach mit ihren drei Gewässern kümmert sich der Verein.

Nach Angaben der Gemeinde wurde die Anlage an der Fischerhütte Rötelhümes im Jahr 1980 erneuert. Bei hohen Temperaturen versorgt ein Lüfter die Fische mit Sauerstoff. Seit vielen Wochen betrage die Wassertemperatur 23 Grad, sagt Jochum: "Bei Temperaturen über 21 Grad haben die Forellen keine Überlebenschance." Für den Menschen ist die Temperatur im zwei Meter tiefen Gewässer im Sommer sehr angenehm. Dennoch: Schwimmen strikt verboten. Auch wenn es verlockend ist. Zwar gibt es in der direkten Umgebung keine Wanderrouten, trotzdem verirren sich immer wieder Spaziergänger an den Weiher. Immerhin führt oberhalb des kleinen Sees ein Feldweg nach Illingen . "Die Leute können sich gerne an das Gewässer setzen. Nur bei Hunden sind wir etwas empfindlich", sagt Jochum.

Die Vereinsmitglieder dürfen hier drei Mal pro Woche fischen, Gastfischer können samstags und an Sonn- und Feiertagen angeln. Und damit auch der Nachwuchs dem Verein an die Angel geht, können Schulklassen auf dem Gelände feiern. "Sie können alles mitbringen, unseren großen Schwenker benutzen und auf dem Gelände spielen", so Jochum.

Außerdem gibt es seit fünf Jahren ein regelmäßiges Schnupperfischen für Kinder. In diesem Jahr durften die Kinder am 2. August bei Gratisgetränk und Rostwurst nach Forellen Ausschau halten. Sechs Kinder waren immerhin dabei. "Sonst sind es immer mehr gewesen", sagt Jochum. "Das Konsumverhalten hat sich eben geändert."

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Auf einen BlickAusflugsziel: Weiher des Angelsportvereins Illtal.Anfahrt: Aus Neunkirchen kommend über die A 8 bis Illingen , dann über die A 1 fahren und die Ausfahrt 142-Illingen nehmen. Dann auf L 266, über Wiesbacher Straße bis zur Straße Auf der Kipp fahren. Geradeaus fahren bis zur vierten Ausfahrt links. In der Nähe: Feldweg nach Illingen , Fischerhütte Rötelhümes. faa

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