Wenn Clowns die Tanzfläche stürmen

Illingen · Kreativität war wieder beim Show- und Dancefestival in Illingen gefragt, das bereits zum 13. Mal stattfand. Viele kunterbunte Kostüme und dynamische Tanzeinlagen zierten das Programm in der Illipse.

 13. Show- und Dancefestival in Illingen. Die Holzer Mädchen von der Hilaritas aus Heusweiler-Holz zeigten buntes Zirkustreiben. Foto: Andreas Engel

13. Show- und Dancefestival in Illingen. Die Holzer Mädchen von der Hilaritas aus Heusweiler-Holz zeigten buntes Zirkustreiben. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

"Der Schautanz ist sportlich, leidenschaftlich und dynamisch, er ist lebendiger Ausdruck der Tanzfantasie und erfindet sich ständig aufs Neue." Mit diesen Worten beschrieb Ulla Karthein, die Präsidentin des Landesverbandes für karnevalistischen Tanzsport im Saarland sowie des Kultur- und Karnevalsvereins "Hoppeditz" Neunkirchen, vor zwei Jahren die Idee hinter dieser Art des Tanzsportes, der sich hauptsächlich im Karneval etabliert hat. Kaum verwunderlich also, dass die Teilnehmer des Show- und Dancefestivals, das nun bereits zum 13. Mal stattfand, entsprechend kostümiert auf die Bühne wagten.

Jede Gruppe hatte sich eine individuelle Thematik überlegt, um die anderen im durchaus wettbewerbsorientierten Event auszustechen. Emily Diener von der Saarbrücker Karnevalsgesellschaft "Mr sin nit so" überraschte zu Anfang ihrer Darbietung im grau-weißen Harlekinkostüm zu melancholischer Musik, um später sowohl optisch als auch akustisch zu bunt zu wechseln. Die "Wemmedsweila Knausekäpp" erweckten Märchen wie Rotkäppchen zum Leben. Das einzige "traditionelle" Tanzpaar, Lisa Mertens und Pascal Roth von der TSC Gold aus Aachen, stellten in ihrem Programm "Ordnung ist das halbe Leben, doch wer zuletzt lacht, lacht am besten!" die klassischen Geschlechterrollen auf den Kopf. Die Schautanzgruppen, Paare, Solisten und Mariechen präsentierten ihre Auftritte zu Schlagern, Popsongs oder, wie Jessica Zimmer von der Narrenoberliga Kornwestheim, orientalischer Musik. Dadurch wurde eine sehr abwechslungsreiche Show geboten. Beim "Muttertags-Gardefestival" wurden aber nicht nur die Konzepte, sondern besonders die tänzerischen Fähigkeiten der Teilnehmer auf der Probe gestellt. Disziplinen wie Eleganz, Körperbeherrschung und Ausdrucksvermögen wurden seitens der Jury kritisch beäugt.

Als Sieger in den unterschiedlichen Kategorien setzten sich die Wemmedswella Knauseknäpp, Tanzmariechen Sabrina Meyer, Solistin Kim Wagner als "tapferes Schneiderlein" sowie die "Piraten" des KV Zweibrücken durch. Einen weiteren Preis teilten sich die Mädels vom Häwwich-Theater Busenberg und der Narrenoberliga Kornwestheim.

Wie in der Vergangenheit fand das Event in der Illipse statt, die mit ihren räumlichen und technischen Möglichkeiten eine durchweg passende Kulisse bot und durch die mitgereisten Anhänger der Tänzer gut gefüllt war. Karthein kritisierte allerdings, dass die Veranstaltung seit geraumer Zeit in einigen Bundesländern mit Kommunion und Konfirmation zusammenfällt: "Dadurch gibt es beim Festival deutlich weniger Teilnehmer im Jugendbereich."

Die Veranstaltung sollte neben den künstlerischen Darbietungen auch aufklären. "Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Ausbildung der Tanztrainer", erklärte Karthein die Hauptaufgabe des Verbandes, bei dem die Übungsleiter auch die C-Lizenz erwerben können. Sie bemängelte, dass es "in den Vereinen immer noch viele Trainerinnen gibt, die nicht entsprechend qualifiziert sind. Die Leute müssen aber wissen, wie sie die Kinder trainieren. Die C-Lizenz ist ein wirklich wichtiges Kriterium."

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