Lesefest in Illingen Hoher Besuch kam zum Vorlesen
Illingen · Lesepaten wie Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, Doris Deutsch, der Illinger Bürgermeister Armin König, lasen zum Tag des Buches in der Grundschule auf der Lehn in Illingen.
Kinder lieben spannende Geschichten und wenn Schimpfwörter benutzt werden, finden sie die Geschichten besonders lustig, wie sich beim Lesefest herausstellte. In der Grundschule Auf der Lehn stand Lesen am vergangenen Freitag ganz hoch im Kurs. Die Schulleiterin Claudia Jordy und ihr Team hatten ein Lesefest in Anlehnung an den „Tag des Buches“, der bereits am 23. April stattfand, organisiert. Hoher Besuch war angesagt: Bürgermeister Armin König, die Leiterin der Illinger Volkshochschule Ellen Küneke sowie Doris Deutsch und Florian Klein. Auch die Schulleiterin spielte selbst Lesepatin und eröffnete die Veranstaltung in der Turnhalle mit Geschichten vom Dachs, die sie anschließend malten.
Danach warteten alle gespannt auf die Lesepaten und saßen mucksmäuschenstill in den hübsch hergerichteten Leseecken. Ministerin Christine Streichert-Clivot bewunderte die schöne Dekoration passend zum Thema Buch inmitten des Lesekreises. Sie erzählte, dass sie selbst zwei Kinder habe und ihnen sehr gerne vorlese. „Lesen ist das Schönste, was man machen kann“, sagte sie. Lesen helfe auch am Abend, dass die Kinder wieder zur Ruhe kommen. Die Ministerin hatte drei Bücher zum Vorlesen zur Auswahl dabei und schenkte der Schule noch weitere Bücher für die Bibliothek.
Zuerst las sie die lustige Geschichte von Kurt („Kurt – wer möchte schon ein Einhorn sein“ von Chantal Schreiber). Danach wurde abgestimmt, ob die Ministerin aus „Wunschbüro Edda“ oder „Hilfe, ich will keinen Hund“ noch ein paar Kapitel lesen soll. Gewonnen hatte Klaus Korduns Werk, bei dem Rieke, ein schwarzer Mittelschnauzer im Mittelpunkt stand. „Ich bin sehr begeistert von dieser Unterrichtsstunde. Die Kinder haben an den richtigen Stellen gelacht, was beweist, dass sie richtig zugehört haben“, so ihr positiver Eindruck.
Bürgermeister Armin König hatte von Barbara Robinson „Achtung – die Herdmanns sind zurück“ im Gepäck. „Die Drittklässler haben sehr gut zugehört und Zwischenfragen gestellt“, freute sich König.
Weil in der Geschichte auch ein Bürgermeister eine Rolle spielte, kamen viele Fragen zum Beruf des Bürgermeisters auf. „Sie wollten ganz genau wissen, was ich zu tun habe“, fasste König zusammen, der nach eigenen Angaben „eine traumhafte Unterrichtsstunde“ erlebte.
Ellen Küneke las aus der spannenden Geschichte „Mo und die Krümel; wo steckt Hamster Albert“ und freute sich nach der Lesung über die Aufmerksamkeit der Kinder: „Es hat mir ganz viel Spaß gemacht, euch diese spannende Geschichte vorzulesen“, bedankte sich die ehemalige Gymnasiallehrerin.
Keine leichte Kost hatten die Viertklässler zu verdauen. Doris Deutsch, die Ehefrau von Alex Deutsch und Florian Klein vom Adolf-Bender-Zentrum waren in ihrer Klasse zu Besuch.
Vorgelesen und gesprochen wurde über das Leben des Zeitzeugen Alex Deutsch, der als jüdischer Gefangener im 2. Weltkrieg in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurde und Aufklärer gegen den Nationalsozialismus war. Alex Deutsch ist 2011 verstorben, seine Ehefrau erinnert bei vielen Veranstaltungen an seine Vergangenheit. „Die Kinder haben viele Fragen gestellt und wollten Hintergründe wissen. Der Krieg in der Ukraine war auch Thema, aber überwog nicht. Vielmehr wollten die Grundschüler wissen, wie Schule damals gehalten wurde“, fasste Klein diese Unterrichtsstunde zusammen.
Bevor der Schultag zu Ende ging, gab es abschließend eine kleine Zusammenkunft in der Schulturnhalle. Dort wurden Milena Chirrico (KIasse 4.2) und Oliver Korff (Klasse 2.2) für ihre besten Dachsgeschichtenbilder prämiert und mit einem Gutschein für die Eisdiele belohnt. In den Pausen hatten die Schüler Gelegenheit sich an dem Verkaufsstand von Buch + Papier Klein über interessante Bücher zu informieren.
