Sternschnuppen und Feuerschnecken

Illingen · Bereits zum zweiten Mal fand der Illinger Adventsmarkt an der Burg statt. Insgesamt 50 Stände waren aufgebaut und boten ganz viel Weihnachtliches. Auch an die, die nicht viel haben, wurde gedacht mit der Aktion Sternschnuppe.

 Der Kunstschmied Thomas Bronder (r.) zeigte Gregor Borner seine Arbeiten. Foto: Andreas Engel

Der Kunstschmied Thomas Bronder (r.) zeigte Gregor Borner seine Arbeiten. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Die Wustweiler Alphornbläser stimmen tiefe Töne an, die etwas absolut Beruhigendes haben. Erste Besucher sammeln sich an diesem Freitagabend auf dem Gelände der Illinger Burg zur Eröffnung des Adventsmarktes. Es riecht nicht nur nach Zimt und Glühwein, auch Weihrauch liegt in der diesigen kalten Luft. Schnell bildet sich eine kleine Traube vor der Bühne. Hans-Otto Wilhelm, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins, tritt als erster ans Mikrophon, um den Burg-Adventsmarkt zu eröffnen. Der Adventsmarkt ist zum zweiten Mal in diesem Jahr an der Burg. Eine richtige Entscheidung, findet Wilhelm: "Das ist die schönste Örtlichkeit, ein sehr stimmungsvoller Ort."

Er dankt allen, die geholfen haben, Verwaltung, Bauhof und den drei Damen von der Arbeitsgemeinschaft Adventsmakt, Marina Noll, Carmen Simmet und Irene Cerwinski. Dem weiblichen Dreigestirn fühlt sich auch Ortsvorsteher Wolfgang Scholl besonders verpflichtet. Dieser Weihnachtsmarkt an der Burg habe das Zeug zu einer traditionellen Veranstaltung. Aus der Ortsmitte an die Burg umzusiedeln, bezeichnet Bürgermeister Armin König als "goldrichtige Entscheidung". Aus einem ganz kleinen Weihnachtsmarkt in der Ortsmitte entwickele sich an dieser Stelle etwas sehr Schönes. Neben der Bühne gibt es zudem kleine Sternschnuppen zu kaufen. Carmen Simmet erläutert auf der Bühne, mit dem Erlös aus der Aktion sollen für Kinder aus armen Familien Weihnachtsgeschenke gekauft werden. Von 100 Kindern spricht sie, die wie alle anderen an Weihnachten einen schönen Abend verbringen sollen.

Für die Aktion haben verschiedene Schulen, zwei Malschulen und sogar Karnevalsvereine große Sternschnuppen gebastelt, die auf dem Markt zu ersteigern sind. 50 Stände hat der Adventsmarkt. Besonders heimelig ist es um den Weihnachtsbaum nahe des Burgturms. Dort ist es schon früh am Abend recht voll. Jasmina Schäfer von der gleichnamigen Bäckerei bietet Churros, spanisches Fettgebäck, an. Ihr gegenüber haben Myriam und Frank Roob eine schicke Cafébar aufgebaut. "Hier könnte ich bleiben", sagt ein Mann mit Pappbecher in der Hand. Das Ehepaar hat erst seit fünf Monaten ein Geschäft in Illingen . Der Weihnachtsmarkt ist eine gute Möglichkeit, sich bekannter zu machen. Schmuck- und Dekostände sind rund um den großen Baum, aber auch ein Schmied. Gabriel, sieben Jahre alt, interessiert sich für die Feuerschnecken. Metallteile, mit denen sich am Stein Funken schlagen lassen. "Funktioniert das immer?", fragt der kleine Mann mit Brille. Der Schmied, Thomas Bronder aus Kirkel, bejaht. Für zehn Euro hat der Junge die Feuerschnecke in der Tasche. Bronder ist sonst eher auf Mittelaltermärkten unterwegs. Mit Fellmütze, grober Hose und dicken Holzpantoffeln steht er da. Das Handwerk geht gut und gerne auf 500 vor Christus zurück. Ein ungewöhnlicher Standort sei dieser Adventsmarkt schon für ihn, aber als er gefragt wurde, hat er gerne Ja gesagt.

Im Burgturm wartet Schmuck- und Keramikkunst auf die Besucher. Edle Stücke gibt es dort zu betrachten. Ansonsten hat der Adventsmarkt, der Freitag und Samstag über die Bühne ging, so ziemlich alles, was die Vorweihnachtszeit für gewöhnlich bietet. Richtung Parkplatz stehen auch einige konventionelle Geschäfte und Essensbuden. Ob heiße Maronen, Winzerglühwein oder Steinbuddahs, es gibt von allem etwas. Der Illinger Adventsmarkt an der Burg hat sicher das Zeug zu einer Traditionsveranstaltung. Das gehe im Saarland ja auch schnell, hatte Ortsvorsteher Scholl schon bei der Eröffnung bemerkt.

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