Großes Thema: Illtalhalle Sprinkleranlage wird zum Zankapfel

Hüttigweiler · Der Hüttigweiler Ortsrat befasste sich mit der Sanierung der Illtalhalle, die vor allem durch die Brandschutzauflagen erschwert wird.

Die Sanierung der Illtalhalle, die durch das Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ finanziert werden soll, zog sich wie ein roter Faden durch die Hüttigweiler Ortsratssitzung. Seit Aschermittwoch ist die Halle geschlossen, für die Vereine nicht mehr nutzbar, und „es ist noch kein Hammerschlag gemacht“, bedauert Ortsvorsteher Guido Jost.

Für den Seniorennachmittag, der am Donnerstag, 26. Oktober, stattfindet, müsse man in die Welschbachhalle ausweichen und einen Bus ordern, der mit 430 Euro zu Buche schlage. Darüber waren die Vertreter beider Fraktionen etwas aufgebracht.

Erfreut waren sie hingegen über das Programm des Seniorentages. „Die Sängerfreunde, der Mandolinenclub und das Jugendorchester werden das Programm gestalten“, informierte Jost. Freiwillige Helfer für die Betreuung der Besucher und für die Vorbereitungen waren schnell gefunden, wenn auch Elfriede Groß beanstandete, dass die Helfer alle von den Genossen gestellt würden, obwohl es eine gemeinsame Veranstaltung des Ortsrates sei.

Jost informierte umfangreich über den Stand der Sanierung der Illtalhalle. Hier mache der Brandschutz große Probleme. Obwohl die Brandschutzgutachterin, Tanja Bruckmeier, und der Prüfingenieur für Brandschutz, Enrico Dammköhler, der von der Unteren Bauaufsicht (UBA) gefordert wurde, ihre Zustimmung für die geplanten Brandschutzmaßnahmen gegeben hätten, bestehe die UBA auf das Anbringen einer Sprinkleranlage.

Jost sprach davon, dass die Tragekonstruktion der Halle die Vorgabe „F 30“ nicht mehr erfülle und deshalb aus Sicherheitsgründen „F 0“ angenommen wurde, wobei die Brandbeständigkeit wohl dazwischen liegen dürfe. Durch zwei zusätzliche Fluchttüren, die von der Brandschutzgutachterin und dem Prüfingenieur für Brandschutz gefordert wurden, wäre seiner Meinung nach eine Rettung der Personen im Brandfall innerhalb der vorgegebenen Zeit gewährleistet, so dass auf die Sprinkleranlage verzichtet werden könne. Der Ortsvorsteher wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es seines Wissens im Saarland noch weitere baugleiche Hallen wie die Illtalhalle gebe, die alle ohne Sprinkleranlage in Funktion seien. (Anmerkung der Redaktion: Die Hallen haben Bestandsschutz, wenn aber bauliche Veränderungen vorgenommen werden, gelten die aktuellen Brandschutzrichtlinien, die auch bei der Sanierung der Illtalhalle anzuwenden sind).

Weiter kritisierte Jost, dass die UBA über drei bis vier Monate den Antrag nicht bearbeitet hätte. „Es läuft vermutlich darauf hinaus, dass wir Klage gegen die UBA erheben“, so Jost, der es begrüßte, dass Innenminister Klaus Bouillon beabsichtigt, den Brandschutz zentral zu regeln. Der Ortsvorsteher verspricht sich davon mehr Kompetenz und gebündeltes Fachwissen, weil diese Kräfte durch Schulungsmaßnahmen immer auf dem neuesten Stand wären.

Eine unendliche Geschichte sei auch der Neubau des Feuerwehrgerätehauses des Löschbezirkes Ost. Mit einem „Letter of Intent“ (unverbindliche Absichtserklärung) unter der Überschrift „Luther trifft St. Florian“ sollen sich die Beteiligten jetzt äußern. Luther steht für die Evangelische Kirchengemeinde und St. Florian für die Freiwillige Feuerwehr.

Mit Unverständnis reagierten die Ortsratsmitglieder auf den Erweiterungsbau an der Kelter, weil ihnen keine Pläne vorgelegt wurden. Für das Objekt liege mittlerweile aber schon eine Baugenehmigung vor.

Ein Martinsumzug findet in Hüttigweiler am Montag, 13. November, statt. Veranstalter ist der Förderverein vom Kindergarten; unterstützt wird der Verein vom DRK Hüttigweiler-Hirzweiler und der Freiwilligen Feuerwehr. Die Veranstaltung beginnt mit einem Wortgottesdienst um 17.45 Uhr in der Pfarrkirche Maria Magdalena. Gegen 18.15 Uhr erfolgt der Abmarsch von der Pfarrstraße in die Talstraße über die Friedhofstraße, Dehlenweg, Talstraße und dann zurück in die Pfarrstraße auf den Hallenvorplatz.
Wenn in der Illtalhalle zu diesem Zeitpunkt baulich immer noch nichts passiert wäre, könnten sich die Umzugsteilnehmer bei schlechtem Wetter vielleicht in die Halle zurückziehen, stellte Jost in Aussicht.

Alle Bushaltestellen müssen bis 2022 behindertengerecht umgebaut werden. Die Mitglieder des Ortsrates einigten sich zunächst auf die Umsetzung dieser Maßnahme an den Objekten in der Neunkircher Straße und auf dem Bamert, eventuell vor dem Gebäude der ehemaligen Volksbank, das vom Gaswerk erworben wurde.

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